Oberhausen. Iron Maiden füllen gleich zweimal die ausverkaufte Oberhausener Arena. Die britischen Altmeister haben kaum an Spritzigkeit eingebüßt.

Bei ihrem letzten Konzert in Oberhausen vor vier Jahren ging mittendrin das Bier aus – diesmal blieben 12.000 Fans von Iron Maiden in der ausverkauften Arena von diesem Supergau verschont. Flüssige Metaller erhielten am Montag 110 Minuten Bühnenfeuerwerk wie aus einem Guss.

Wahrscheinlich hätten sie Bandmaskottchen Eddie persönlich in den Vorratskeller geschickt. Geschenkt! So darf der Fratzen-Mann, der unzählige Kutten der Maiden-Jünger ziert, stattdessen bei „If Eternity Should Fail“ vom 16. Studioalbum „The Book Of Souls“ zu Beginn durch einen Inka-Tempel spuken.

Balance der Hits zwischen den Jahrzehnten stimmt

Die britischen Altmeister der grollenden Gitarrenriffs haben kaum an Spritzigkeit eingebüßt. Sänger Bruce Dickinson turnt durch den Tempel, jongliert zwischen Feuersäulen — und stülpt sich Masken über. Rund 40 Jahre haben die „Eisernen Jungfrauen“ nimmermüde auf dem Buckel. Dass Bassist Steve Harris, die Gitarristen Dave Murray, Janick Gers, Adrian Smith und Schlagzeuger Nicko McBrain allesamt um die 60 sind, wird bei den Maiden-Spielen zur Randnotiz, sobald „Children Of The Damned“, „Wasted Years“, „The Number Of The Beast“ und „Fear Of The Dark“ gewaltig durch die Halle schmettern.

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Die Balance der Hits zwischen den Jahrzehnten stimmt. Der Klang in der Arena ist erst zum Finale akzeptabel. Erstaunlich bleibt das energische Wechselspiel zwischen Bühne und Fans. Flaggen aus Brasilien, Argentinien und Italien wehen ganz vorn. Einige Väter haben ihre Söhne dabei – Elternsprechtag in der hohen Metal-Schule.

Sie sehen Maskottchen Eddie als überdimensionale Spukfigur. Sie sehen aufblasbare Teufel. Sie sehen Sänger Bruce Dickinson aus Herz-Attrappen Kunstblut Richtung Publikum spritzen. Spektakulär, diese Rocky-Horror-Plektron-Show.