Dortmund. Der Online-Shop für Ruhr.2010 hat ab sofort geöffnet: Shirts, Schirm und Schokolade sollen als Mitbringsel für die „Metropole Ruhr” werben.
Die Kulturhauptstadt ist noch nicht so leicht zu (be-)greifen, aber schon zu kaufen. „Nicht käuflich”, sagt Geschäftsführer Oliver Scheytt, „aber kaufbar”. Und „Kaufbar” heißen auch die mobilen Büdchen, die sie dafür schon gebaut haben. Die erste ihrer Art öffnete allerdings bislang nur virtuell: Seit Mittwoch läuft der Online-Shop von Ruhr.2010. „Souvenirs, Souvenirs”!
Die stellte Scheytt gestern vor im sehr realen Ambiente der Werbefirma Dicke in Dortmund, „mitten im Thema Kreativwirtschaft”. Wo schon Badelatschen ausgestellt sind von RWE, Uhren von Thyssen-Krupp und „ein Herz für die SPD” – und zur Feier des Tages die ersten Tische für die große Tafel auf der A 40. Die sind, sagen wir es ehrlich, gewöhnliche Biergarnituren.
Solange der Vorrat reicht
Garniert wurden sie mit „Denk-Drans”, wie Chefin Karin Dicke sagt, die sich dem Ruhrgebiet schon eingeprägt haben: den Stiften, die „Kulturgeschichte” schreiben oder „das Jahr 2010”, den Blocks, die ihr Besitzer „zutexten” soll, und den Gummibärchen, die „Kultfiguren” sind wie so viele im Revier. Es gibt aus dieser farbenfroh-frechen Serie auch T-Shirts, die im Katalog aber nur noch unter „solange der Vorrat reicht” vorkommen: Weniger Humorbegabte fanden „Erlebnisareal” und „Ballungsraum” auf Brust und Bauch nicht komisch.
Die so getauften „Piselotten” der neuen Kollektion sind mehr „schikkobello”, um nicht zu sagen: gediegen. Tragen schlicht das Emblem der „Metropole Ruhr” oder in modernem Design einen Schriftzug in der Computersprache „leet speek” – da steckt die Metropole drin, man sieht es nur nicht. Oder: nur, wenn man's weiß. Ist das das neue Selbstbewusstsein der Region? Man trägt es an der Mütze, auf Schirmen und Taschen, man kann die Kulturhauptstadt essen als Schokolade oder sie mit dem Feuerzeug zum Brennen bringen. Und jedes T-Shirt trägt als Etikett ein Plättchen aus heimischem Edelstahl.
Die Kulturhauptstadt zum essen
Das meiste andere der sieben plus ein bisschen bislang verfügbaren Sachen aber wird dann doch nicht im Ruhrgebiet gefertigt. Die Kappen kommen aus China, die T-Shirts aus der Türkei. Die immerhin hat nächstes Jahr auch eine Kulturhauptstadt.