Berlin. . Am Donnerstag beginnt die Berlinale: Mit reichlich Star-Gefunkel, politischen Statements und fesselnden Premieren. Auch brisante Filme gehören dazu.

Kritik aus dem Iran, Drohungen aus Nordkorea und erregte Fans des US-Sadomaso-Dramas „Fifty Shades of Grey“: Die Filmauswahl der 65. Berlinale hat bereits vor dem Start des Festivals am morgigen Donnerstag hohe Wellen geschlagen. Das größte Publikumsfestival der Welt ist traditionell auch das politischste. Brisante Filme über Religionswahn, Kindesmissbrauch und Homophobie hat Direktor Dieter Kosslick (66) für das Rennen um den Goldenen Bären ausgewählt.

Allerdings kann sich auch das Star-Aufgebot wieder sehen lassen: Nicole Kidman, Robert Pattinson, Juliette Binoche, Natalie Portman, Helen Mirren, James Franco und Ian McKellen wird Kosslick vor dem Berlinale-Palast am Potsdamer Platz begrüßen. Auch Cate Blanchett, Charlotte Gainsbourg, Ben Kingsley, Charlotte Rampling und der medienscheue US-Regisseur Terrence Malick reisen zu den Premieren ihrer neuen Filme an.

Erstmals auch Serien im Festival-Programm

441 Filme aus aller Welt zeigt die Jubiläums-Berlinale, 700 weitere Regiearbeiten werden auf dem European Film Market für professionelle Filmeinkäufer gehandelt. Erstmals zeigt das Festival im großen Stil eine Reihe heiß erwarteter Serien, darunter die US-Produktion „Better call Saul“, Spin-off der Erfolgsserie „Breaking Bad“. Der Macher von „Mad Men“, Matthew Weiner, sitzt außerdem in der Festivaljury. Ebenso wie der deutsche Schauspieler Daniel Brühl und die Französin Audrey Tautou. Chef des siebenköpfigen Gremiums ist US-Regisseur Darren Aronofsky.

Protest aus dem Iran gab es gegen Kosslicks Entscheidung, den heimlich gedrehten Film „Taxi“ des regimekritischen iranischen Filmemachers Jafar Panahi zu zeigen. Auch aus Nordkorea kamen harsche Töne: Das Regime warnte die Berlinale vor der Aufführung von „The Interview“ über einen fiktiven Anschlag auf Nordkoreas Machthaber. Die US-Kinosatire wird bei dem Festival allerdings gar nicht gezeigt. Für Aufregung anderer Art dürfte „Fifty Shades of Grey“ sorgen. Die Premiere am 11. Februar steigt einen Abend, bevor das Erotik-Drama in unseren Kinos startet.