Essen. Forscher warnen erneut vor einem zu sorglosen Umgang mit rezeptfreien Schmerzmitteln. Laut einem Medienbericht setzen sie sich dafür ein, dass Paracetamol rezeptpflichtig wird. So sollte das Medikament in der Schwangerschaft nur bei dringender Notwendigkeit angewendet werden.
Paracetamol gehört mit etwa 50 Millionen verkauften Packungen zu den am meisten verkauften Schmerzmittel in Deutschland. Laut Medienberichten warnen Forscher im „European Journal of Pain“ erneut vor den Folgen beispielsweise für die Leber durch einen zu sorglosen Umgang mit dem rezeptfreien Schmerzmittel. Studienautor Kay Brune, Pharmakologe an der Universität Erlangen-Nürnberg, setzt sich dafür ein, Paracetamol rezeptpflichtig zu machen.
Brune und Kollegen der Frage nach, welche Nebenwirkungen Paracetamol in den empfohlenen Mengen von höchstens vier Gramm am Tag hat. Für ihre Analyse haben Brune und seine Kollegen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) die neuere Forschung über Paracetamol zusammengetragen.
Eine Erhebung habe gezeigt: Frauen, die in der Schwangerschaft regelmäßig Paracetamol schluckten, haben häufiger Kinder, die verhaltensauffällig sind oder an ADHS leiden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, Paracetamol nur in der niedrigsten wirksamen Dosierung und nur kurze Zeit einzunehen. „In der Schwangerschaft sollte Paracetamol nur bei dringender Notwendigkeit angewendet werden“, heißt es.