Berlin. Viele Studien haben bereits gezeigt, dass Arbeitslosigkeit zu psychischer Belastung führt. Eine neue Studie des DIW Berlin hat nun belegt, dass auch Partner von Arbeitslosen unter der Situation leiden. Ob die Länge der Arbeitslosigkeit dabei eine Rolle spielt, ist noch nicht bekannt.
Unter Arbeitslosigkeit leidet der Partner fast genauso stark wie der Betroffene selbst. Die Auswirkungen auf die Psyche kennen dabei keinen Geschlechterunterschied: Sowohl Frauen als auch Männer fühlen sich von der Arbeitslosigkeit des Lebensgefährten beeinträchtigt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des DIW Berlin. Als Grundlage wurden Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) verwendet. Um die psychische Gesundheit zu messen, wurde den Teilnehmern ein Fragenkatalog vorgelegt.
Berücksichtigt wurden nur Paare zwischen 18 und 62 Jahren, die aufgrund einer Betriebsschließung arbeitslos wurden. Bei anderen Gründen von Arbeitslosigkeit - beispielsweise bei einer eigenen Kündigung oder einer Kündigung durch den Arbeitgeber - sind Ursache und Wirkung nicht klar. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Arbeitslosigkeit aus psychischen Problemen heraus resultiert. Neben der Untersuchungsgruppe gab es eine Vergleichsgruppe von Paaren, die keine Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit hatten.
Manches ist noch offen
Es zeigte sich, dass Arbeitslosigkeit das psychische Wohlbefinden tatsächlich kausal beeinträchtigt. Weitere Forschungen müssen nun klären, ob die Beeinträchtigung mit der Länge der Arbeitslosigkeit eher zu- oder abnehmen. Außerdem bleibt offen, ob es Unterschiede zwischen Kinderlosen und Paaren mit Kindern gibt, sowie zwischen Älteren und Jüngeren. (dpa)