Köln. Wer regelmäßig Fahrrad fährt, kann sich das Fitnessstudio sparen. Denn Radfahren wirkt sich in vieler Hinsicht positiv auf Körper und Geist aus. Herzkrankheiten oder Diabetes kann so vorgebeugt werden. Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule erklärt, was das Radeln so gesund macht.
Fahrradpendler können sich den Gang ins Fitnessstudio sparen. "Wer drei- bis viermal pro Woche 30 bis 45 Minuten radelt, der hat alles für seine Gesundheit getan", sagt Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule Köln. Eine Viertelstunde morgens hin zur Arbeit und die gleiche Etappe abends zurück nach Hause reichen also schon aus, um Übergewicht und typischen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Herzleiden oder Diabetes vorzubeugen.
"Wichtig ist, beim Radfahren kontinuierlich zu treten, statt sich ständig rollen zu lassen", betont Schmidt. Und das in einem möglichst leichten statt schweren Gang. "Eine hohe Trittfrequenz hat einen besseren Trainingseffekt, außerdem schont das Fahren in leichten Gängen die Gelenke", erläutert der Radsportexperte.
Gut für das Herz-Kreislauf-System
Fahrradfahren wirke sich in vieler Hinsicht positiv auf Körper und Geist aus: "Es ist gut für das Herz-Kreislauf-System, es stärkt die Muskulatur in Beinen, Gesäß, Rücken und Nacken und hält den Bewegungsapparat in Schuss", zählt Schmidt auf. Die Psyche profitiere zum Beispiel vom Tageslicht, das Radler abbekommen, aber auch von der Abwechslung: Denn vom Fahrradsattel aus bekommen Pendler unterwegs mehr zu sehen, als wenn sie sich in einen vollen Bus quetschen.
Wer fleißig strampelt und es nicht allzu gemütlich angehen lässt, verbrennt viele Kalorien und erreicht sehr schnell eine Grundfitness, die bleibt. Außerdem hat Radeln etwa im Vergleich zum Laufen den Vorteil, dass sich Ungeübte kaum überfordern können, was kontraproduktiv wäre.
Ein Fehler ist unter Alltagsradlern allerdings weit verbreitet: Das Fahrrad ist zu groß oder zu klein für sie, beziehungsweise Sattel und Lenker sind falsch eingestellt. "Die Leute sitzen oft viel zu tief", sagt Schmidt. Das ist nicht nur anstrengend beim Treten, sondern auch schädlich für die Gelenke. Die Sattelhöhe stimmt, wenn das unten stehende Pedal mit ausgestrecktem Bein und waagerechtem Fuß knapp zu erreichen ist. (dpa)