Berlin. Der Wirkstoff wurde jährlich bis zu 5,7 Millionen Mal verordnet - nun hat die EU-Kommission entschieden, die Grenzwerte zu senken. Deshalb nehmen deutsche Apotheken Magentropfen mit Metoclopramid bis auf weiteres aus dem Sortiment. Der Grund sind die Risiken bei hoher Dosierung.
Deutsche Apotheken verkaufen in der nächsten Zeit keine Magentropfen mit dem Wirkstoff Metoclopramid (MCP) mehr. Grund dafür ist ein Widerruf der Zulassung für die bislang übliche Dosierung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Bis es Nachfolgepräparate mit einer kleineren Wirkstoffmenge gebe, müssten Ärzte und Patienten auf andere Medikamente ausweichen, teilte der Branchendienst Apotheke adhoc mit. Der Wirkstoff MCP, der Übelkeit und Brechreiz verhindern soll, wurde nach Angaben des Dienstes jährlich bis zu 5,7 Millionen Mal verordnet.
Der Widerruf für die Zulassungen vom Bundesinstitut geht auf die Europäische Kommission zurück. Sie hatte Ende Dezember entschieden, die Grenzwerte für den Wirkstoff zu senken, teilte die Behörde mit. Die Kommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei hoher Dosierung und langer Behandlung mit diesen Magentropfen mehr Risiken als Nutzen gebe. (dpa)