Marburg. Wer von einer Zecke gebissen wurde, sollte das kleine Spinnentier nicht achtlos aus der Haut ziehen. Denn wird dabei der Hinterleib zerquetscht, drohen Borreliose-Infektion und Frühsommer-Meningoenzephalitis. Experten raten dazu, das Tier vorsichtig mit einer Zeckenzange aus der Haut zu drehen.
Hat sich eine Zecke an einem Menschen festgesaugt, wird das Spinnentier am besten umgehend mit einer Zeckenzange aus der Haut gedreht. Dabei sollte die Zecke möglichst nicht gequetscht oder zusammengedrückt werden, erläutert das Deutsche Grüne Kreuz (DKG) in Marburg. Denn dabei besteht die Gefahr, dass man ihren Hinterleib quetscht, sie sich deswegen in den Menschen erbricht und aus ihrem Magen-Darm-Trakt Borrelien überträgt. Die Richtung, in die die Zecke herausgedreht wird, sei egal.
Wird eine Infektion mit Borrelien nicht erkannt und behandelt, sind dem DKG zufolge schwere neurologische Schäden und chronische Gelenkentzündungen möglich. Anders als gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es gegen Borreliose keine Impfung. Die FSME-Erreger befinden sich im Unterschied zu den Borrelien in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und werden sofort nach dem Biss übertragen. (dpa)