Gütersloh. Jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Die beste Versorgung für Kranke gibt es einer Studie zufolge in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit werden 56 Prozent der schwer Depressiven der Studie zufolge unzureichend behandelt. Aber auch in NRW gibt es regional große Unterschiede.

In Deutschland erhalten die meisten Patienten mit einer schweren Depression keine angemessene Therapie. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. Bundesweit am besten sei die Versorgung noch in Nordrhein-Westfalen. Dort liege die Quote der adäquaten Behandlungen bei 30 Prozent.

Bundesweit werden 56 Prozent der schwer Depressiven der Studie zufolge unzureichend behandelt, also nur mit Antidepressiva oder einer Psychotherapie, aber nicht mit einer Kombination aus beidem. 18 Prozent der Patienten werden gar nicht behandelt. Nur 26 Prozent bekämen wie in Leitlinien vorgesehen eine kombinierte Behandlung mit Medikamenten und Therapie oder eine Behandlung in einer Klink.

Behandlungen in Ruhrgebietsstädten unterdurchschnittlich

Im Vergleich bestünden erhebliche regionale Unterschiede. Eine Ursache sei das unterschiedliche Angebot an Psychotherapeuten oder geeigneten Fachärzten.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein (21 Prozent) ist der Anteil der angemessenen Behandlungen nur halb so hoch wie in Münster (40 Prozent). Die Universitätsstadt erreicht den höchsten Wert von allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten. Von den größeren Städten schneiden etwa Remscheid (36 Prozent), Recklinghausen, Mönchengladbach und Bonn (je 34 Prozent) überdurchschnittlich gut ab. Dagegen liegen Bottrop (25 Prozent), Gelsenkirchen (26 Prozent) sowie Essen und Duisburg (27 Prozent) unter dem Durchschnitt. (dpa)