Brüssel. . In der Europäischen Union sterben mehr Menschen durch verschmutzte Luft als durch Verkehrsunfälle. Dem will die EU-Kommission nun mit einem Aktionsplan entgegenwirken. Unter anderem sollen die Grenzwerte für Schadstoffe in den Mitgliedsstaaten strenger reglementiert werden.

Die Luft in Europa soll nach dem Willen der EU-Kommission sauberer werden: Angesichts von rund 400.000 Toten im Jahr durch Luftverschmutzung hat die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel einen Aktionsplan vorgeschlagen, der unter anderem strengere Grenzwerte für Schadstoffe in den Mitgliedstaaten vorsieht.

"Die Luft, die wir heute atmen, ist viel sauberer als in den vergangenen Jahrzehnten", erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik. "Aber Luftverschmutzung ist noch immer ein 'unsichtbarer Killer' und hält viele Menschen davon ab, ein aktives Leben zu führen."

Durch verschmutzte Luft sterben demnach in der EU mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle. Hinzu kommen Krankheiten wie Asthma, Atemwegsprobleme, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen - und somit auch hohe Kosten für die nationalen Gesundheitssysteme. Die wirtschaftlichen Kosten durch die Auswirkungen auf die Gesundheit schätzt die EU-Kommission auf 330 bis 940 Milliarden Euro pro Jahr in der EU.

EU-Kommission will Emissionen durch Industrie eindämmen

Der Aktionsplan soll aber nicht nur den EU-Bürgern und ihrer Gesundheit zugute kommen, sondern auch der Umwelt, den Böden und der Wasserqualität sowie der wachsenden Industriebranche für saubere Technologien. Auch Schäden an Gebäuden durch dreckige Luft sollen so verringert werden.

Die EU-Kommission will etwa dafür sorgen, dass die Mitgliedstaaten die Grenzwerte für Schadstoffe wie Feinstaub in der Luft nicht verfehlen. Die Emissionen durch Industrie, Verkehr, Kraftwerke und Landwirtschaft will die Brüsseler Institution eindämmen. (AFP)