Berlin. . Laut Pflegereport der Krankenkasse Barmer GEK wird bei vielen Patienten bereits vor Pflege-Eintritt eine medizinische Reha-Maßnahme angewandt. Erfolge der Therapie konnten jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Der Untersuchung zufolge gewinnt zudem die ambulante Pflege immer mehr an Bedeutung.

Reha-Maßnahmen werden oft schon angewandt, um Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu lindern. Von den über 65-jährigen Pflegebedürftigen erhielten 15 Prozent bereits im Jahr vor Pflege-Eintritt eine medizinische Rehabilitation, wie aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Pflegereport der Krankenkasse Barmer GEK hervorgeht.

"Der Grundsatz 'Reha vor Pflege' lebt", erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Rolf Ulrich Schlenker. Die Autoren der Studie um Heinz Rothgang vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen konnten der Krankenkasse zufolge aber Erfolge von Reha-Maßnahmen nicht eindeutig nachweisen.

Anteil der Heimpflege leicht gesunken

Die ambulante Pflege gewinnt der Untersuchung zufolge an Bedeutung. Ambulante Dienste betreuten im Jahr 2012 fast 23 Prozent der pflegebedürftigen Menschen und damit so viele wie nie zuvor. Dagegen habe der Anteil der Heimpflege in den vergangenen Jahren stagniert und sei zuletzt leicht auf 28,8 Prozent gesunken.

Die Eigenanteile zur privaten Finanzierung der Pflege stiegen zudem weiter. Im Jahr 2011 standen etwa in der Pflegestufe eins Versicherungsleistungen in der stationären Pflege von 1023 Euro einem Eigenanteil von 1380 Euro gegenüber. Bei gleich hohen Versicherungsleistungen hatte der Eigenanteil im Jahr 2009 bei durchschnittlich 1351 Euro gelegen. (AFP)