Kairo/Amman. Mehr als zwei Millionen Kinder will die zuständige UN-Organisation in Syrien wegen dem Ausbruch der Kinderlähmung impfen. Bislang sollen 17 Kinder an Polio erkrankt sein. Da mehrere Millionen Menschen vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen sind, wird nun eine Verschleppung der Krankheit befürchtet.

Wegen des Ausbruchs der Kinderlähmung im Bürgerkriegsland Syrien wollen die zuständigen UN-Organisationen dort mehr als zwei Millionen Kinder gegen die gefährliche Krankheit impfen. "Die Kampagne zielt darauf ab, 2,2 Millionen Kinder zu erreichen, darunter auch solche, die in umkämpften Gebieten leben oder von einer früheren Kampagne nicht erreicht wurden", teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Montag in Kairo und Amman mit.

Nach Angaben der beiden UN-Organisationen sind in Syrien bislang 17 Kinder an der Kinderlähmung erkrankt, davon allein 15 in der nordöstlichen Provinz Deir as-Saur, aus der sich das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad weitgehend zurückgezogen hat. Da mehrere Millionen Syrer vor dem Bürgerkrieg ins Ausland geflohen sind, wird eine mögliche Verschleppung der Kinderlähmung befürchtet.

Teil einer breit angelegten Impfkampagne

Die Polio-Impfungen in Syrien sind Teil einer breit angelegten Impfkampagne im gesamten Nahen Osten. Demnach sollen in der Region 23 Millionen Kinder immunisiert werden. Es handelt sich um die bisher größte Kampagne dieser Art. Zuletzt waren auch in Ägypten, Israel, im Westjordanland und im Gaza-Streifen Polio-Viren in Abwasserproben festgestellt worden. (dpa)