Köln. Meningokokken des Typs B können schwere Hirnhautentzündungen auslösen. Einen wirksamen Schutz vor der sogenannten Meningitis gab es bislang nicht. Betroffen sind meist kleine Kinder und Jugendliche. Nun haben Experten erstmals einen Impfstoff zugelassen, der eine Erkrankung verhindern soll.

In Deutschland gibt es neuerdings eine Impfung gegen Meningokokken B. Der Impfstoff wurde von der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geprüft, teilt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln mit. Meningokokken des Typs B können schwere Hirnhautentzündungen (Meningitis) auslösen, zu deren Folgeerscheinungen Blutvergiftungen gehören. Diese führen in schweren Fällen zur Amputation betroffener Gliedmaßen.

Bislang gab es keine Möglichkeit, Meningitis zu verhindern, erläutert Thomas Fischbach, BVKJ-Vorstandsmitglied. Die neue Impfung soll besonders gefährdete Säuglinge sowie Kinder und Jugendliche schützen.

Rund 400 Infektionen seit 2008

Die Impfung können Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten bekommen. Sie wird im Abstand von vier Wochen zweimal wiederholt. Im zweiten Lebensjahr gibt es eine weitere Impfung. Einige Krankenkassen erstatten die Impfung als sogenannte Satzungsleistung - sie wird also zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen Leistungen gewährt. Unter http://dpaq.de/rQgMw hat der BVKJ eine Liste der Kassen veröffentlicht, die die Kosten aktuell übernehmen. Nach Angaben des Verbandes wird die Sächsische Impfkommission den Schutz ab 1. Januar 2014 empfehlen.

Seit 2008 gab es laut dem Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland rund 400 Infektionen mit Meningokokken pro Jahr, darunter vor allem bei Kleinkindern und Jugendlichen. Rund 10 Prozent der Erkrankten starben. (dpa)