London. Australische Forscher sind einem Impfstoff gegen den in Europa am weitesten verbreiteten Meningitis Typ B ein ganzes Stück näher gekommen. Ein kürzlich getestetes Mittel soll eine Immunität gegen Hirnhautentzündung auslösende Meningokokken hervorrufen - ohne schwere Nebenwirkungen auszulösen.
Die Entwicklung eines Impfstoffs gegen den in Europa am weitesten verbreiteten Typ von Meningitis rückt nach Angaben von Forschern näher. Klinische Tests an Jugendlichen in Australien, Polen und Spanien zeigten, dass der Impfstoff eine Immunität gegen Meningokokken vom Typ B auslöst, ohne schwere Nebenwirkungen zu verursachen, wie die Autoren einer am Montag in der Fachzeitschrift "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Studie schreiben.
Weitere Tests sind geplant
80 bis 100 Prozent der Testpersonen zeigten demnach eine Immunantwort als Anzeichen für einen Schutz gegen Meningitis. Häufigster Nebeneffekt des Impfstoffs sei ein leichter Schmerz an der Injektionsstelle. Die Wissenschaftler um Peter Richmond von der Universität von Western Australia planen nun weitere Tests, um die Dauer der durch das Mittel verursachten Immunität zu klären.
Meningokokken sind Bakterien, die über den Nasen-Rachen-Raum ins Blut gelangen und zu einer schweren Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung führen können. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche, die Erkrankung verläuft in fünf bis 14 Prozent der Fälle tödlich. In Europa und Nordamerika ist der Meningokokken-Typ B am weitesten verbreitet. Impfstoffe gibt es jedoch nur gegen die Typen A und C. (afp)