Berlin. Besonders für Patienten mit Gelenkbeschwerden ist es wichtig, sich ausreichend zu bewegen. Denn starke Muskeln entlasten die Gelenke und die Gefahr von Osteoporose nimmt ab. Die Sportart sollte jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden, denn nicht jede Sportart kommt für jeden Patienten in Frage.

Patienten mit Gelenkproblemen sollten nicht auf Sport verzichten. Denn je stärker die Muskulatur ist, desto mehr kann sie die Gelenke entlasten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DKOU) anlässlich ihres Jahreskongresses (noch bis Freitag) in Berlin hin. Allerdings komme nicht jeder Sport für jeden Patienten infrage. Die Sportart sollte daher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

So sollten zum Beispiel Menschen mit Schulterbeschwerden nur die Beine durch Kraft- oder Lauftraining stärken. Wer untrainiert ist, könne mit Schwimmen, Tanzen oder Nordic Walking einsteigen, weil dies die Gelenke besonders wenig belasten. Bei einem künstlichen Kniegelenk ist besondere Vorsicht geboten: Jede Sportart mit Beugestellung - wie Klettern, Rudern oder Joggen - ist der DKOU zufolge tabu.

Gefahr von Osteoporose nimmt zu

Auf der faulen Haut liegen sollten Menschen mit künstlichen Gelenken dennoch nicht. Denn sonst verkümmern die Muskeln, die die Gelenke stützen, und die Gefahr von Osteoporose nimmt zu. Allerdings sollte man im ersten halben Jahr nach Einsetzen der Prothese nur vorsichtig Muskeln und Koordination trainieren und erst dann wieder richtig mit Sport einsteigen.

Die Sorge, dass sich die Prothese durch körperliche Aktivität lockern könnte, ist der DKOU zufolge unbegründet. Das komme eher bei unsportlichen Patienten vor. Wer Sport treibt, sorge dafür, dass auch ein künstliches Gelenk zusätzliche Stabilität durch die Muskulatur erhält. (dpa/tmn)