Berlin. Ob Herz- oder Gelenk-OP: Die Qualität in Deutschlands Kliniken ist im Schnitt gut. Patienten sollten sich aber ein Krankenhaus aussuchen, dass auf ihren Fall spezialisiert ist. Der ICD-Code hilft dabei.

Nur weil ein Krankenhaus besonders renommiert ist, ist es noch lange nicht für jede Behandlung die beste Wahl. Darauf weist der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Deutscher Krankenhausgesellschaft und Krankenkassen hin, der am Dienstag einen Bericht zur Qualität in Deutschlands Krankenhäusern vorgestellt hat. Ein Haus, das in einer bestimmten Behandlung weltweit vorne liege, führe möglicherweise andere Behandlungen seltener durch als weniger bekannte Krankenhäuser - und ist darin entsprechend schlechter.

Patienten sollten ein Krankenhaus daher gezielt für ihren speziellen Fall aussuchen. Dafür fragen sie am besten ihren Arzt nach dem ICD-Code ihrer Erkrankung. Das rät der Bundesausschuss in einer Broschüre mit Tipps zum Lesen gesetzlicher Qualitätsberichte.

Qulitätsbericht der Krankenhäuser

Der ICD-Code - eine Kombination aus einem Buchstaben und mehreren Ziffern - definiert eine Krankheit ganz genau. Denn selbst bei scheinbar ähnlichen Erkrankungen unterschieden sich die Behandlungen unter Umständen erheblich - und damit auch die am besten geeigneten Krankenhäuser.

Der Bundesausschuss erklärt das Prinzip anhand des ICD-Codes K80.4: Das K steht für eine Krankheit des Verdauungssystems, die Ziffer 80 für Gallensteine, die 0 zeigt, dass der Gallenstein im Gallengang sitzt und die Gallenblase entzündet ist.

Welche Krankheiten ein Krankenhaus häufig behandelt, steht in seinem Qualitätsbericht. Die Berichte lassen sich über die Internetseiten der Krankenkassen und ihrer Verbände sowie über die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Patientenorganisationen finden. (dpa)