Berlin. Säuglinge sollen künftig gegen Rotaviren geimpft werden. Das rät die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI). Neuerungen im Impfkalender für Säuglinge und Kindergibt es auch zur Grippe-Vorsorge und zur Hepatitis-B-Impfung.

Heftiges Erbrechen, gefolgt von schleimig-wässrigem Durchfall, der intensiv riecht: So macht sich in der Regel bei Babys und Kleinkindern eine Rotaviren-Infektion bemerkbar. Die Krankheitssymptome zeigen sich eineinhalb bis drei Tage nach Ansteckung, der Durchfall hält zwei bis sechs Tage an, wie die Stiftung Kindergesundheit in München erläutert. Da der Körper dabei nicht nur Flüssigkeit, sondern auch lebenswichtige Mineralien verliert, kann die Erkrankung im schlimmsten Fall tödlich enden.

Impfserie für Säuglinge

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut rät nun zur Rotavirus-Schutzimpfung bei Säuglingen, wie das Institut am Montag (26. August) in Berlin mitteilte. Die Schluckimpfung solle im Alter von sechs bis zwölf Wochen beginnen. Die Impfserie sollte - je nach Vakzin - bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein.

Studien zufolge lässt sich damit ein Großteil der schweren Infektionen und damit zusammenhängender Krankenhausaufenthalte vermeiden. Der Impfstoff kann gleichzeitig mit anderen gegeben werden und gilt als sehr gut verträglich.

Wie die Übertragung stattfindet

Übertragen werden die Erreger oft durch stuhlverschmierte Hände oder gemeinsam genutzte Handtücher etwa im Kindergarten. Auch eine Übertragung wie bei einer Erkältung, also durch Husten und Niesen, oder verunreinigte Gegenstände wie Kinderspielzeug sei möglich, erläutern die Experten. Ist das Kind geimpft, habe die ganze Familie Vorteile davon, weil sich dann niemand an einem erkrankten Kleinkind anstecken kann.

Der Impfkalender

Neue Empfehlungen im Impfkalender gibt es auch für die Grippe-Vorsorge: Die Kommission rät nun, bei Kindern von zwei bis sechs Jahren, die wegen einer Grunderkrankung geschützt werden sollen, auf eine Spritze zu verzichten. Stattdessen sollte bevorzugt ein Stoff verwendet werden, der in die Nase gesprüht wird.

Die Hepatitis-B-Impfung muss künftig im Normalfall nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung nicht mehr aufgefrischt werden. Das hat sich nach RKI-Angaben aus einer Neubewertung von Daten ergeben. (dpa)