Berlin. Wenn sich Kinder und Jugendliche selbst verletzen, sollten Eltern nicht mit Verboten reagieren: Das verschlimmert die Situation nur, sagt Paul Plener von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Denn das Verhalten ist meist Anzeichen einer psychischen Belastung.
Verletzt sich ein Kind oder Jugendlicher immer wieder selbst, machen Eltern die Situation mit Verboten oder Vorwürfen oft noch schlimmer. Besser ist es, wenn sie ihrem Nachwuchs deutlich machen, dass sie sich sorgen und dass ihm helfen möchten, sich aus seiner seelischen Not zu befreien. Das empfiehlt Paul Plener von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) in Berlin.
Ess- oder Angststörungen können die Ursache sein
Fügen sich Kinder selbst Verletzungen zu, sei das meist ein Anzeichen psychischer Belastung. Das Verhalten könne unter anderem auf eine Depression, eine Ess- oder eine Angststörung hinweisen. Der Nachwuchs sei in der Situation nicht mehr in der Lage, seine Gefühle anders auszudrücken, erläutert Plener. Wichtig sei, für das Kind schnell professionelle Hilfe zu suchen. Von entsprechender Beratung könnten auch die Eltern profitieren, denn auch sie fühlten sich in solch einer Lage oft hilflos und überfordert. (dpa)