Paris. Das Fantasyspiel SPARX soll Jugendlichen helfen, die unter einer Depression leiden - und ist dabei ebenso erfolgreich wie Therapiesitzungen beim Psychologen, zumindest nach den Ergebnissen neuseeländischer Forscher. Im Spiel, das mehrere Wochen lang gespielt wird, lernen die Erkrankten mit Wut, Frust und seelischen Verletzungen umzugehen.

Ein eigens zur Bekämpfung von Depressionen bei Jugendlichen entwickeltes Computerspiel ist einer Studie zufolge mindestens ebenso erfolgreich wie Therapiesitzungen beim Psychologen. Wie neuseeländische Forscher am Donnerstag im Fachblatt "British Medical Journal" (BMJ) berichteten, testeten sie das 3-D-Fantasiespiel SPARX drei Monate lang mit insgesamt 94 Jugendlichen im Durchschnittsalter von Fünfzehneinhalb, bei denen eine Depression diagnostiziert worden war - und waren positiv überrascht.

Die Erfolge entsprachen demnach in etwa denen einer Vergleichsgruppe, die nach der konventionellen Methode therapiert wurde. Darüberhinaus wurden 44 Prozent der Computerkids, die einen Großteil der gestellten Aufgaben lösen konnten, völlig geheilt, während es bei der Vergleichsgruppe nur 26 Prozent waren.

Umgang mit Wut und Frust

Depressionen, Angstzustände und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit seien mit Hilfe des Spiels "deutlich zurückgegangen", die Lebensqualität der betroffenen Teenager habe insgesamt zugenommen, fasste die Leiterin der Studie, Sally Merry von der Universität von Auckland, zusammen.

SPARX wird über mehrere Wochen hinweg gespielt: In der Zeit soll ein Avatar sieben Herausforderungen meistern - unter anderem lernt er, mit Wut, Frust und seelischen Verletzungen umzugehen und negative Gefühle mit viel Kreativität in nützliche Gedanken umzuwandeln. Die meisten Probanden aus der SPARX-Gruppe lobten vor allem, dass sie das Spiel zu Hause anwenden und dabei ihr Tempo selbst wählen können. (afp)