Washington. George Bush senior trägt Glatze - und das nicht etwa aus Altersgründen. Der einstige US-Präsident hat sich aus Solidarität den Kopf rasieren lassen. Für ein Foto posiert der 89-Jährige mit dem zweijährigen, an Leukämie erkrankten Patrick. Blutkrebs hat die Bush-Familie auch persönlich getroffen.
Als der 89-Jährige vor kurzem im Weißen Haus im Rollstuhl und mit den für ihn typisch gewordenen farbenfrohen Ringelsocken auf die Bühne geschoben wurde, hatten manche der geladenen Gäste feuchte Augen. Hausherr Barack Obama (Demokrat) sagte über den Mann des Tages (Republikaner), Amerika sei durch ihn „eine bessere und stärkere Kraft für das Gute in der Welt geworden“.
Es galt George Herbert Walker Bush, von 1989 bis 1993 selbst Herr im Oval Office gewesen, zu ehren für einen von ihm vor 20 Jahren initiierten Preis, mit dem das gemeinnützige Engagement in den Vereinigten Staaten gewürdigt wird. Jetzt, finden manche Kommentatoren, hätte der Vater von Georg W. Bush, ebenfalls Präsident gewesen, allerdings international nicht ansatzweise so gut gelitten, wieder eine Auszeichnung verdient.
Bushs Tochter Pauline starb an Leukämie
Aus Solidarität mit dem zwei Jahre alten Sohn eines seiner Secret-Service-Beamten hat sich Bush senior in seiner Sommer-Residenz in Kennebunkport/Maine kurzerhand eine Glatze schneiden lassen. Der kleine Patrick leidet an Leukämie. Blutkrebs. Nach der Chemotherapie fielen ihm die Haare aus.
Als Bushs Leibwächter-Truppe zur Schere griff, um auf das Schicksal des Jungen hinzuweisen und auf einer Internetseite unter anderem mit einem Benefiz-Motorradrennen Geld für die hohen Ärzterechnungen einzutreiben, schloss sich der Alt-Präsident unverzüglich an. Nicht von ungefähr. Vor 60 Jahren verloren Bush und seine Frau Barbara ihre erste Tochter Pauline - wegen Leukämie. Sie wurde nur vier Jahre alt.