Villingen-Schwenningen. Offenbar bröckelt das Vertrauen vieler Menschen in eine gute Krankenhaus-Behandlung. Laut einer Umfrage sind sechs von zehn Deutschen nicht davon überzeugt, die bestmögliche Behandlung zu erfahren. Bundesgesundheitsminister Bahr kündigte im April an, auf diesen Missstand zu reagieren.
Sechs von zehn Deutschen sind einer Umfrage zufolge nicht mehr davon überzeugt, im Krankenhaus die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Knapp drei Viertel (72 Prozent) fragen sich, ob sie den medizinischen Empfehlungen der Kliniken noch vertrauen können. Dies ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag der Schwenninger Krankenkasse, die am Donnerstag vorgestellt wurde.
Die Behandlungspraxis in deutschen Kliniken steht wegen vergleichsweise vieler Operationen in der Kritik. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte im April angekündigt, Fehlanreize im Gesundheitssystem beseitigen zu wollen.
In der Umfrage der Krankenkasse sprachen sich viele Befragte für eine andere Art der Vergütung von Kliniken aus. 61 Prozent zeigen sich demnach überzeugt, dass die Vielzahl der Operationen in Zusammenhang mit wirtschaftlichen Interessen steht. Fast neun von zehn (89 Prozent) Befragten forderten, die Qualität sollte bei der Finanzierung der Krankenhäuser stärker in den Vordergrund rücken. (dpa)