Besançon. Ein französischer Arzt hält Tragen von BHs für unnütz bis schädlich. Sportmediziner Jean-Denis Rouillon hat Messungen an der Brust von 320 Frauen vorgenommen. Nun kommt er zu dem Ergebnis: Wer früh anfängt, BHs zu tragen, verhindert, dass der Körper die Brüste selber hält. Das gelte selbst für Sportlerinnen.

Nach 15 Jahren medizinischer Recherche ist ein französischer Arzt zu der Überzeugung gelangt, dass das Tragen von BHs den Frauen keinen Nutzen bringt und sich möglicherweise gar als kontraproduktiv erweist. Der Sportmediziner Jean-Denis Rouillon von der Universität der Franche-Comté in Besançon veröffentlichte am Mittwoch seine Erkenntnisse aus Messungen an der Brust von 320 Frauen.

Wenn eine junge Frau mit dem Tragen von Büstenhaltern beginne, sobald sich ihre Brust vergrößere, so werde die "Aufhängung" im Inneren des Körpers zur Untätigkeit verurteilt und das Gewebe leiere aus, zeigte sich Rouillon überzeugt. Sobald diese Phase eingetreten sei, werde die Frau vom BH "abhängig", obwohl sie ihn ursprünglich gar nicht benötigt hätte.

Football in Unterwäsche

Bilder der Lingerie Football League in Sydney.
Bilder der Lingerie Football League in Sydney. © REUTERS
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Bilder der Lingerie Football League in Sydney. © Getty Images
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Zu den Probandinnen Rouillons zählt die 28-jährige Läuferin Capucine Vercellotti. Sie ließ sich auf Anraten des Mediziners darauf ein, beim Laufen keinen BH mehr zu tragen. "Nach fünf Minuten tat es nicht mehr weh", sagte Vercelotti. Wenn sie nunmehr noch einmal einen BH trage, so fühle sie sich "überhaupt nicht wohl". Das Atmen falle ihr leichter.

Rouillon schränkte ein, seine Erkenntnisse könnten nur als "vorläufig" gelten. Seine Probandinnen seien "Freiwillige", die nicht für die gesamte Weltbevölkerung "repräsentativ" seien. In jedem Einzelfall müsse die innere "Struktur" der Brust untersucht werden. Wenn eine Frau 45 Jahre alt sei und drei Kinder habe, so könne er ihr nicht raten, den BH einfach beiseite zu legen. (afp)