Berlin. Das Herz rast, man wird nervös: Was kann man tun? Kardiologen raten, dass Betroffene sich am Hals massieren sollen - und zwar dort, wo sie den Puls spüren. Auch ein Schluck eines Kohlensäure-haltigen Getränkes kann gegen Herzrasen helfen.
Herzrasen kann manchmal mit einem einfachen Trick gestoppt werden - nämlich mit Druck auf bestimmte Körperstellen. So könnten Betroffene zum Beispiel mit Mittel- und Zeigefinger eine Stelle am Hals massieren, an der man den Pulsschlag spüre, rät Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK).
„Das stimuliert den Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Dadurch lässt sich die Herzschlagfrequenz möglicherweise absenken“, erklärt er. Weil auch der Blutdruck sinken könnte, sollte man die Methode allerdings nur im Sitzen oder Liegen anwenden.
"Es kann gefährlich werden"
Eine andere Möglichkeit sei es, sich wie beim Tauchen zum Druckausgleich die Nase zuzuhalten, dann bei geschlossenem Mund Luft in die Nase zu pressen und den Druck einige Sekunden aufrecht zu erhalten, empfiehlt Smetak weiter. „Oder schnell ein kaltes, Kohlensäure-haltiges Getränk zu trinken und anschließend aufzustoßen. In beiden Fällen erreicht man, dass sich der Druck im Brust- und Bauchbereich vorübergehend erhöht, was das Herzrasen beenden kann.“
Bleibe der Puls allerdings über längere Zeit erhöht, sollte das Herzrasen von einem Arzt behandelt werden, sagt Smetak weiter. „Wenn das Herz nicht rasch wieder zu seinem normalen Rhythmus zurückkehrt, kann es gefährlich werden, da bei Herzrasen nicht ausreichend Blut durch den Körper gepumpt wird“, betont er. Schlimmstenfalls entwickele sich daraus ein Kammerflimmern mit Pulsraten von mehr als 300 Schlägen pro Minute, das ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen könne. (dapd)