Rostock. In Deutschland leiden rund 14 Millionen Menschen an Altersschwerhörigkeit, sagen Experten. Für diese schleichende Erkrankung sei neben der alternden Gesellschaft die zunehmende Lärmbelästigung verantwortlich. Hörgeschädigten drohe im Seniorenalter oftmals die Vereinsamung.
Die Deutschen hören im Durchschnitt immer schlechter. Inzwischen seien bundesweit rund 14 Millionen Menschen altersschwerhörig, sagte Birger Kollmeier von der Universität Oldenburg bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie in Rostock. Für diese schleichende Erkrankung sei neben der alternden Gesellschaft die zunehmende Lärmbelästigung verantwortlich.
Ein besonders hohes Risiko hätten Menschen, die sich im jungen Alter viel Lärm beispielsweise in Diskotheken ausgesetzt haben. Zu der Tagung werden mehrere Hundert Ohrenärzte und Wissenschaftler erwartet.
Eine Stigmatisierung von Hörgeräteträgern
Ein vielfach zu beobachtendes Problem von Hörgeschädigten im Seniorenalter sei die soziale Vereinsamung, sagte Kollmeier. Noch würden sie in zu geringem Maße Hörgeräte nutzen, um sozial integriert zu bleiben. Leider sei das Image der Geräte nicht gut und die damit zusammenhängenden technischen Errungenschaften zur Hörverbesserung zu wenig bekannt, bedauerte der Ohrenarzt.
Zudem gebe es noch immer eine Stigmatisierung von Hörgeräteträgern: "Wer eine Brille trägt, ist schlau, wer ein Hörgerät trägt, ist doof", heiße es häufig. (dpa)