Berlin. Die Gefahr der Medikamentenabhängigkeit ist bei Senioren größer als bei jüngeren Menschen. Eine Therapie bei Senioren sei aber erfolgversprechend. Vor allem, wenn die Abhängigkeit erst im Alter auftritt. Es gibt Suchtkliniken, die sich auf die Behandlung älterer Menschen spezialisiert haben.

Bei älteren Menschen ist das Risiko einer Medikamentenabhängigkeit größer als bei jüngeren. Das liegt nicht nur daran, dass Senioren in der Regel mehr und häufiger Medikamente nehmen: Bei Älteren seien zum Beispiel die Abbauprozesse im Körper verlangsamt, so dass eine herabgesetzte oder nachlassende Wirkung von Medikamenten eine ständige Dosiserhöhung zur Folge haben könne, sagt Martin Haupt von der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP). "Bei Medikamenten, die ein Abhängigkeitsrisiko bergen, ist das besonders problematisch."

Abhängigkeiten im höheren Lebensalter

Im höheren Lebensalter auftretende Abhängigkeiten sind oft auch Folge der Lebensumstände im Alter: Einigen Menschen sei es wegen körperlicher Beeinträchtigung kaum oder nicht mehr möglich, ihre sozialen Kontakte zu pflegen oder im schlimmsten Fall die Wohnung zu verlassen, sagt Haupt. "Dadurch erhöht sich das Risiko für Suchterkrankungen und Depressionen." Eine Therapie älterer Suchterkrankter sei jedoch durchaus erfolgversprechend, insbesondere bei Abhängigkeiten, die erst im Alter entstünden. "Es existieren in Deutschland Suchtkliniken, die sich speziell auf die Behandlung älterer Menschen spezialisiert haben und spezifische Angebote für diese Altersgruppe bereithalten", rät Haupt. (dapd)