Berlin. In Deutschland darf kein öffentliches Gebäude mehr gebaut werden, ohne dass Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung garantiert werden kann. In der Reisebranche scheint diese Maßgabe noch nicht vollständig durchgesetzt zu sein. Fast 50 Prozent aller Behinderten würde ansonsten mehr reisen.

Einer aktuellen Tourismusstudie zufolge gibt es zu wenige Urlaubsangebote für Menschen mit Handicap. Fast die Hälfte (48 Prozent) aller Deutschen mit Behinderung würde häufiger reisen, wenn es mehr barrierefreie Angebote gäbe, teilt die Reisemesse ITB in Berlin mit. Das hat der World Travel Trends Report ergeben. Demnach wären 60 Prozent auch bereit, für eine bessere Zugänglichkeit am Urlaubsort mehr zu bezahlen. Etwa 37 Prozent sind in der Vergangenheit nicht gereist, weil sie kein geeignetes barrierefreies Ziel fanden.

Die Autoren der Studie gehen außerdem davon aus, dass die Nachfrage nach behindertengerechten Tourismusangeboten in den kommenden Jahren steigen wird. Ursachen dafür sind die demografische Entwicklung und die zunehmende Reisefreudigkeit der Senioren.

Einschätzung internationaler Tourismusexperten

In den World Travel Trends Report im Auftrag der ITB flossen die Daten des World Travel Monitors ein, einer weltweiten, regelmäßig aktualisierten Studie zum Reiseverhalten der Menschen. Außerdem beruht der ITB-Report auf den Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus 30 Ländern sowie auf einer Trendanalyse der wichtigsten Tourismusmärkte der Welt. (dpa)