Essen. Die Homöopathie ist umstritten, wird aber dennoch von einem großen Anteil der Deutschen genutzt. Immerhin ein Viertel der Bevölkerung lässt sich durch die Kraft der Natur heilen. Zahlreiche Schulmediziner streiten die Wirksamkeit einer Behandlung durch Heilpraktiker aber immer noch ab.

Wenn von alternativen Heilmethoden die Rede ist, fällt meistens als erstes der Begriff „Homöopathie“. Und prompt beginnt die Debatte, bei der wohl nie geklärt werden kann, wer Recht hat. Denn klassische Schulmediziner und Homöopathie-Anhänger streiten sich schon seit mehr als 200 Jahren darüber: Kann ein vermeintliches Heilmittel, dessen natürlicher Wirkstoff im Verhältnis von bis zu eins zu einer Quintillion (30 Nullen) verdünnt wurde, wirklich gegen Kranheiten helfen?

Offensichtlich schon, denn eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der Bundesbürger die Homöopathie schätzen und für sich nutzen.

Jeder Vierte Bundesbürger nutzt die Homöopathie

Insgesamt ein Viertel der Bevölkerung verwendet homöopathische Arzneimittel aus Überzeugung, das heißt sie nutzen homöopathische Präparate und sind ohne Einschränkung von deren Wirksamkeit überzeugt (25 Prozent). Weitere 26 Prozent nutzen diese Medikamente, enthalten sich aber eines eindeutigen Wirksamkeitsurteils. Dagegen halten lediglich zwei Prozent der Bevölkerung homöopathische Mittel trotz eigener Erfahrungen für unwirksam.

Bei der Behandlung werden praktizierenden Homöopathen zufolge nicht nur die rein körperliche Verfassung des Menschen, sondern auch seine Gefühle und Gedanken einbezogen. Anhand eines ersten, ein- bis zweistündigen Patientengesprächs geht es in der Regel detailliert um Fragen zur allgemeinen Lebensführung, Gemütsverfassungen, Lebensgewohnheiten und um die möglichst genaue Beschreibung der jeweiligen Beschwerden. Dabei sucht der Heilpraktiker nach Faktoren, die zur Krankheit beigetragen oder sie verursacht haben können – Stress beispielsweise, aber auch die Familiengeschichte oder besondere Vorkommnisse in der Vergangenheit.

Medizin mit Gift und Säure

Aus mehr als 1000 verschiedenen Heilmitteln sucht der Homöopath dann das geeignete aus, wobei jedes für ein ganz spezielles Krankheitsbild steht. Der Arzneimittelschrank umfasst dabei nicht nur rein pflanzliche Substanzen, sondern auch mineralische oder tierische Stoffe: von Gold bis Silbernitrat, von Ameisensäure bis Schlangengift.

Säure und Gift? Keine Sorge, die Wirkstoffe sind aufgrund der hohen Verdünnung durch ein aufwändiges Verfahren so niedrig konzentriert, dass nur noch die Information des Wirkstoffs übrig bleibt. Zwar sind viele Wirkstoffe in der Apotheke erhältlich, allerdings warnen Homöopathen ausdrücklich vor der Selbstmedikation.

Weitere Informationen zu Homöopathie auf www.vkhd.de.