Berlin. Erschöpfung, Energielosigkeit, Antriebsschwäche: Immer mehr Menschen in Deutschland leiden am Burnout-Syndrom. Als medizinische Diagnose ist dieses noch nicht anerkannt. Therapien zur Behandlung versprechen gute Heilungschancen.

Burnout bedeutet Ausgebranntsein. Es handelt sich um eine chronische Erschöpfung, die mit einer verminderten Leistungsfähigkeit einhergeht. Als Ursache gilt lang anhaltender - in der Regel mehr als sechs Monate andauernder - Druck beziehungsweise Stress, der beruflich oder privat bedingt sein kann. Ein Burnout-Syndrom kann eine Depression zur Folge haben, muss aber nicht.

Erschöpfungszustände

Typische Symptome sind Kraft- und Energielosigkeit und Erschöpfungszustände. Die Betroffenen fühlen sich kraftlos, müde und matt, leiden unter Antriebsschwäche und sind leicht reizbar. Sie verlieren die Fähigkeit, sich zu erholen. Oftmals entwickelt sich eine zynische, abweisende Grundstimmung gegenüber der eigenen Arbeit und Kollegen.

Auch körperliche - sogenannte psychosomatische Symptome - wie Schlafstörungen sowie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen und Tinnitus treten häufig auf. Folge eines Burnouts können Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch sein. Zugleich, dies betont die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), kann ein Burnout auch ein Frühsymptom von Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder einem Tumorleiden sein.

Keine anerkannte medizinische Diagnose

Burnout ist laut der Internationalen Klassifikation von Erkrankungen (ICD-10) keine anerkannte medizinische Diagnose - ein Arzt kann also einen Patienten nicht wegen eines Burnouts krankschreiben. Im ICD-10 kommt Burnout im Anhang als Risikofaktor vor.

Behandelt wird das Burnout-Syndrom oft mit einer Verhaltenstherapie zur Stressbewältigung und dem Training von Entspannungstechniken. Ist es möglich, den Stress zu reduzieren, sind die Genesungschancen gut. (dapd)