Köln. . Wer unter Migräneanfällen leidet, dem könnte Ausdauersport helfen, der Intensität und Häufigkeit der Kopfschmerzattacken entgegenzuwirken. Vorausgesetzt man nimmt es mit dem Sport nicht allzu ernst.

Regelmäßiger Sport kann helfen, Migräneanfällen vorzubeugen. Vor allem Ausdauersport kann der Intensität und Häufigkeit der pochenden, stechenden, ziehenden Schmerzattacken entgegenwirken. Allerdings gilt es, ein paar Dinge zu beachten.

"Migränepatienten sollten auch beim Sport alle potenziellen Auslöser wie zum Beispiel helles Sonnenlicht meiden", sagt Joachim Latsch, Sportarzt am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Beim Sport im Freien sollten die Patienten eine gute Sonnenbrille tragen. Außerdem sei es wichtig, moderat zu trainieren und nicht an die volle Belastungsgrenze zu gehen. "Wer im Bereich von 60 bis 80 Prozent seiner maximalen Leistungsfähigkeit trainiert, erreicht die besten Ausdauereffekte", sagt Latsch. Überanstrengung und falscher Ehrgeiz sollten beim Training unbedingt vermieden werden.

Sport lenkt ab und macht den Kopf frei

Ausdauersportarten wie Radfahren, Joggen, Walking, Wandern oder Schwimmen seien besonders gut für Migränepatienten geeignet. Wer regelmäßig, also zwei- bis dreimal wöchentlich für jeweils 20 bis 60 Minuten, trainiere, verbessere die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung und aktiviere die körpereigenen Schmerzabwehrstoffe. Außerdem lenkt Sport ab, macht den Kopf schnell frei und die Bewegung an der frischen Luft hilft, Stress abzubauen. Regelmäßige leichte Bewegung habe in der Regel auf lange Sicht eine größere schmerzlindernde Wirkung als körperliche Ruhe, sagt Latsch. Während eines Migräneanfalls sollte man allerdings ausruhen, da jede Bewegung den Schmerz noch verstärkt.

Ausdauersport ist eine von drei Säulen der Behandlung von Migräne. Eine zweite Säule sind Medikamente zur akuten Therapie und zur Vorbeugung. Auch verhaltenspsychologische Maßnahmen wie ein regelmäßiger Tagesablauf und möglichst wenig Stress zählen zur Behandlung. (dapd)