Hamburg. Auch ein Jahr nach der EHEC-Welle ist die Gefahr von Epidemien durch verseuchte Nahrungsmittel nicht gebannt. Eine neue Epidemie sei nach Einschätzung von Experten jederzeit möglich. Die Krankheit selbst gibt Medizinern nach wie vor Rätsel auf.
Nierenspezialist Rolf Stahl hält durch Nahrungsmittel verursachte Epidemien auch ein Jahr nach der EHEC-Welle in Deutschland für jederzeit möglich. "Wir müssen erkennen, dass durch Nahrungsmittel ausgelöste Epidemien auch in einer hoch zivilisierten Gesellschaft wie der unseren jederzeit möglich sind", sagte Stahl der Nachrichtenagentur dapd. Stahl leitet am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) die Klinik für Nierenerkrankungen.
Die Hansestadt wurde von der EHEC-Epidemie besonders hart getroffen. Auch ein Jahr danach gibt die Krankheit Medizinern weiter Rätsel auf. "Es gab weder vor dem Ausbruch etablierte Therapien, noch gibt es sie jetzt", sagte Stahl.
Vor einem Jahr starben binnen zwei Monaten 53 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Darmkeim, knapp 4 000 erkrankten zum Teil schwer. Als Infektionsquelle stellten sich Sprossensamen heraus. (dapd)