Coesfeld.

Wer nach einem Zeckenbiss befürchtet an Borreliose erkrankt zu sein, kann einen Test machen lassen. Doch selbst ein positives Ergebnis bedeutet nicht, dass sich der Betroffene tatsächlich infiziert haben muss.

Mit der warmen Jahreszeit beginnt auch die Zeckensaison. Die am häufigsten durch den Parasiten übertragene Erkrankung ist dem Robert-Koch-Institut zufolge die Lyme-Borreliose. Sie wird durch Bakterien, die eine Zecke beim Biss abgeben kann, ausgelöst und kann verschiedene Organe wie Haut, Gelenke oder Herz befallen.

Der Test unterstützt nur die Diagnose

„Wer nach einem Zeckenbiss fürchtet, sich infiziert zu haben, kann einen Borreliose-Test durchführen lassen“, erklärt Ansgar Arend, Allgemeinmediziner aus Coesfeld. Der am häufigsten durchgeführte Test beruhe darauf, Antikörper gegen Borrelien im Körper des Betroffenen nachzuweisen. Den Patienten müsse allerdings bewusst sein, sagt Arend, dass dieser Bluttest lediglich die Diagnose unterstütze: „Ein positives Labor-Ergebnis beweist zwar, dass man Kontakt zu Borrelien hatte, doch noch lange nicht, dass man auch an Borreliose erkrankt ist.“ Arend ergänzt: „Das Ganze ist nur sinnvoll, wenn der Patient auch Symptome zeigt, die zu einer Borreliose passen, also Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Fieber oder die charakteristische Rötung an der Einstichstelle. Dann verschreibe ich Antibiotika und würde zur Überprüfung auch den Borrelien-Test durchführen lassen.“

Dem Zeckenbiss vorbeugen

Eine Borreliose-Vorbeugung durch Impfung oder Medikamente gibt es nicht. Die einzige Prävention ist daher den Zeckenbiss zu vermeiden. Da die Parasiten meist im hohen Gras oder Sträuchern bis zu eineinhalb Metern sitzen, gilt es diese zu meiden. Außerdem sollte man:

• lange Kleidung tragen

• geschlossene Hosen tragen oder

• die Hosenbeine in die Socken stecken

• nach dem Spaziergang den ganzen Körper absuchen

Wird eine Zecke entdeckt, gilt es sie schnellstmöglich zu entfernen. Die Pinzette oder Zeckenzange dabei nah an die Haut ansetzen und den Parasiten gerade herausziehen. Wichtig ist, den Körper nicht zu quetschen. Von Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff raten Ärzte ab, denn sie können die Infektionsgefahr stark erhöhen.

Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 60 000 bis 100 000 Menschen an Borreliose. Mit Borrelien infizierte Zecken treten im gesamten Bundesgebiet auf. Das Risiko einer Erkrankung sei allerdings gering: „Die Krankheit bricht nur bei vier Prozent der von infizierten Zecken gebissenen Menschen tatsächlich aus“, sagt Arend. (ddp)