Essen. Dass der Anblick leckerer Speisen den Appetit anregen kann, haben jetzt Forscher der Max-Planck-Gesellschaft herausgefunden. Vor allem Menschen mit Gewichtsproblemen sollten auf das Betrachten solch appetitanregender Abbildungen verzichten - auch wenn es schwer fällt.

Wer kennt das nicht? Allein das lockere Durchblättern eines illustrierten Kochbuchs macht schon hungrig. Viele greifen dann zu Leckereien, obwohl es gar nicht nötig ist. Forscher der Max-Planck-Gesellschaft haben nun erstmals in einer Studie wissenschaftlich nachgewiesen, dass bereits der Anblick leckerer Speisen Appetit macht.

Verantwortlich dafür ist demnach das Eiweißhormon Ghrelin im Blut, das sowohl unser Essverhalten als auch körperliche Prozesse zur Nahrungsverwertung steuert.

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler die spezifische physiologische Reaktion der Teilnehmer, nachdem sie zwischen den Mahlzeiten 50 Bilder betrachteten, die entweder gut schmeckende Speisen oder nicht essbare Objekte zeigten.

Anstieg der Hormonkonzentration

Gemessen wurden dann die Konzentrationen verschiedener Hormone im Blut, die an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt sind, wie Ghrelin, Leptin und Insulin. Dabei maßen die Forscher einen um 30 Prozent höheren Konzentrationsanstieg des appetitanregenden Ghrelin-Hormons bei denjenigen, die die Bilder mit Lebensmitteln angeschaut hatten.

Die Studie belegt, dass sich die Menge an Ghrelin im Blut durch die optische Stimulation mit Bildern von Nahrungsmitteln tatsächlich erhöht. Das Gehirn verarbeitet diese optischen Reize und startet diejenigen körperlichen Prozesse, die unser Appetitempfinden steuern.

Anblick appetitanregender Abbildungen möglichst vermeiden

Menschen mit Gewichtsproblemen sollten den Anblick solch appetitanregender Abbildungen daher möglichst vermeiden. Allerdings ist das angesichts der allgegenwärtigen verführerischen Bilder in Werbung und Medien sicherlich nicht immer leicht einzuhalten.