Berlin. Trotz vieler Tipps und Warnungen - Verbraucher können sich nicht komplett vor dioxin- und PCB-verseuchten Eiern schützen. Nicht einmal Bioeier sind vor den Giften sicher. Laut dem NRW-Agrarministerium ist auch noch nicht klar, ob Hühnerfleisch verseucht werden könnte.

Der Fund von Gifteiern in Nordrhein-Westfalen und nun auch in Niedersachsen verunsichert die Verbraucher. Die Mengen des in den Eiern gefundenen Dioxins und des dioxinähnlichen Stoffes PCB stellen nach Behördenangaben zwar keine akute Gesundheitsgefahr dar. Allerdings reichern sich die Stoffe im Körper an und können auf Dauer die Gesundheit schädigen.

Wie können sich Verbraucher über belastete Eier informieren?

Einziger Anhaltspunkt für die Verbraucher, ob sie ein belastetes Ei im Kühlschrank haben, ist bisher der Erzeugercode, der auf jedes Ei gestempelt ist und den Herkunftsbetrieb verrät.

Die Landwirtschaftsministerien in NRW und Niedersachsen haben bislang sieben Stempelnummern und in einem Fall den Namen des betroffenen Betriebes veröffentlicht. Es handelt sich um die Codes 0-DE-0521041, 0-DE-0521991 und den Betrieb "AWO Ingenhammshof" aus NRW sowie 0-DE-0357661, 1-DE-0354451, 1-DE-0354452, 1-DE-0354453 und 1-DE-0352691 aus Niedersachsen.

Sind Verbraucher mit Bioeiern auf der sicheren Seite?

Leider nein, wie die jüngsten Fälle in Nordrhein-Westfalen zeigen. In zwei von drei Fällen handelt es sich um Produzenten von Bioeiern.

Gibt es Unterschiede zwischen Eiern aus Freilandhaltung und Ställen?

Flächen im Freien sind häufig stärker belastet als die Böden in Ställen und Käfigen. Weil die Hühner ständig im Boden scharren und Sand aufpicken, führt das nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW zu einer höheren Grundbelastung der Eier aus Freilandhaltung.

Ist auch das Hühnerfleisch verseucht?

Das ist unklar. In Nordrhein-Westfalen werden laut Agrarministerium derzeit noch Fleischproben untersucht. Es handele sich ohnehin um Legehennen, die höchstens noch als Suppenhühner verwendet werden, sagte ein Ministeriumssprecher.

Kann ich Dioxine und PCB meiden?

Nein. Die Giftstoffe lassen sich weder riechen noch schmecken und trotzen auch sehr großer Hitze. Dioxine sind in der Umwelt weit verbreitet und reichern sich über die Nahrungskette vor allem im Fettgewebe von Tieren an.

Menschen nehmen Dioxin insbesondere über Fleisch, Fisch, Milch und Eier auf. Um die Belastung möglichst gering zu halten empfehlen Experten, wenig fettreiche tierische Lebensmittel zu essen.

Wo können sich Verbraucher über bedenkliche Lebensmittel informieren?

Über problematische Lebensmittel oder Rückrufaktionen informiert unter anderem das Internetportal www.lebensmittelwarnung.de. Die Warnmeldungen lassen sich auch über Twitter verfolgen. (afp)