Krefeld. Laut einer bundesweiten Studie der Hochschule Niederrhein ist die Verpflegung in Schulen zu 90 Prozent mangelhaft. Katastrophale Hygiene-Verhältnisse stellen für Volker Peinelt, Projektleiter der AG Schulverpflegung vom Fachbereich Oecotrophologie, das größte Problem dar.
Gemüse, Vollkornprodukte, wenig Fleisch und täglich ein vegetarisches Gericht - so könnte ein optimaler Speiseplan in einer Schulmensa aussehen. Wenn dazu noch die Hygiene bei Zubereitung und Ausgabe des Essens stimmt, wäre alles perfekt. Die Realität aber sieht anders aus: Die Verpflegung in vielen Schulmensen ist zu 90 Prozent mangelhaft, wie eine Studie der Hochschule Niederrhein belegt.
Katastrophale Hygienezustände
Die AG Schulverpflegung des Fachbereichs Oecothrophologie der Hochschule Niederrhein beschäftigt sich unter der Leitung von Professor Dr. Volker Peinelt seit mehreren Jahren mit der Verpflegung an Schulen. Bei der Studie handelt es sich um ein Zertifizierungsangebot: Es werden nur Schulen betrachtet, die freiwillig am Projekt teilnehmen. Einblicke und Erfahrungen führten zu dem schlechten Ergebnis.
"Die hygienischen Verhältnisse im Bereich der Verpflegung an den Schulen sind katastrophal", sagt Volker Peinelt. Der Grund dafür liege darin, dass es in den meisten Schulen keine Profis und keine Köche gebe. Meist sind Eltern für die Essensausgabe zuständig. Diese seien zwar engagiert, aber nicht geschult. Peinelt verdeutlicht das Problem: "Ist das Auto kaputt, fährt man damit in die Werkstatt. Man käme nie auf die Idee, selbst daran zu schrauben." Weitere Mängel liegen bei Transport und Zubereitung, Schulessen mache Kinder zu dick.
Checkliste zur Kontrolle
Schulen müssen sich an die Qualitätsstandards für Schulverpflegung der deutschen Gesellschaft für Ernährung halten. Die Gesellschaft bietet beispielsweise eine Checkliste als erste Kontrolle des Verpflegungsangebots.