Washington. Laut einer Studie italienischer Wissenschaftler kann die Gehirnfunktion durch eine kalorienarme Ernährung langfristig erhalten werden. Das könnte Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer vorbeugen. Erste Versuche mit Labormäusen verliefen erfolgreich
Wer weniger isst, bleibt einer Studie zufolge geistig länger fit. Italienische Wissenschaftler fanden heraus, dass eine kalorienarme Ernährung das Proteinmolekül CREB1 anregt, das wiederum für Langlebigkeit und gute Gehirnfunktion zuständige Gene aktiviert, wie aus einer in der US-Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlichten Studie hervorgeht.
Studie an Mäusen Erfolgsversprechend
Studien-Autor Giovambattista Pani aus Rom hofft nun auf eine Möglichkeit, das Molekül ohne Diät, sondern mit Medikamenten zu aktivieren. Für die Studie testeten die Forscher eine Diät an Mäusen. Die Tiere erhielten lediglich 70 Prozent ihrer herkömmlichen Menge an Nahrung, wodurch das Molekül angeregt wurde. Zwar hatten Wissenschaftler bereits zuvor herausgefunden, dass Mäuse auf Diät bessere kognitive Fähigkeiten haben, weniger aggressiv sind und zudem seltener oder später an Alzheimer erkranken, sie kannten aber nicht die Ursache dafür.
Labormäuse, die ohne das Molekül gezüchtet wurden, wiesen bei den Untersuchungen keine geistigen Verbesserungen auf, wenn sie auf Diät gesetzt wurden. Die Ergebnisse liefern den Forschern zufolge wichtige Erkenntnisse für zukünftige Therapien, um die Alterung des Gehirns aufzuhalten. Laut dem US-Neurologen Marc Gordon können die Forschungsergebnisse auch erklären, warum fettleibige Menschen im Alter häufiger mit Demenz zu kämpfen haben. (afp)