Neu Delhi. . Indische Wissenschaftler wollen mit einer “elektronischen Nase“ die Diagnose von Tuberkulose erheblich vereinfachen. Das Gerät soll ähnlich wie ein Alkoholmessgerät der Polizei funktionieren und eine schnelle und sehr sichere Diagnosemöglichkeit sein, so Forschungsleiter Ranjan Nanda.
Mit einer "elektronischen Nase" wollen indische Wissenschaftler die Diagnose von Tuberkulose vereinfachen. Die batteriebetriebene "E-Nase" sei handlich und funktioniere so wie ein Alkoholmessgerät der Polizei, erklärte Forschungsleiter Ranjan Nanda am Montag. Der Patient blase in das Gerät, Sensoren würden dann die Tuberkulose-Partikel erkennen. Es sei eine schnelle und sehr sichere Diagnosemöglichkeit.
Ein Prototyp soll laut Nanda ab Oktober 2013 klinisch getestet werden. Die "E-Nase" wird gemeinsam vom Internationalen Zentrum für genetisches Engineering und Biotechnologie in Neu Delhi und dem kalifornischen Unternehmen Next Dimension Technologies entwickelt. Das Gerät soll zwischen 20 und 30 Dollar (umgerechnet zwischen rund 14 und 22 Euro) kosten. Preis, Größe und Batteriebetrieb machen die "E-Nase" auch für ärmere und stromarme Regionen erschwinglich.
"E-Nase" könnte jährlich 400.000 Leben retten
Am Montag erhielt das Projekt weitere finanzielle Unterstützung von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und der Hilfsorganisation Grand Challenges Canada, die sich für Gesundheit in Entwicklungsländern einsetzt. Bereitgestellt wurden insgesamt 950.000 Dollar (knapp 690.000 Euro). Bislang wird Tuberkulose über kostenintensive Tests nachgewiesen, deren Ergebnisse erst nach einigen Tagen Wartezeit vorliegen. Jedes Jahr sterben weltweit rund 1,7 Millionen Menschen an TBC, allein in Indien sterben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich beinahe 1000 Infizierte. Die Entwickler der "E-Nase" hoffen, das Gerät könne dazu beitragen, jährlich 400.000 Menschen das Leben zu retten. (afp)