Dresden. Wie die Deutsche Kardiologengesellschaft bei ihrer heutigen Herbsttagung präsentiert, sinkt das Risiko an Herzinfarkt zu sterben weiter. Eine Ursache sei, dass Patienten schneller eine Klinik aufsuchen.

Die Sterblichkeit aufgrund von akuten Herzinfarkten in Deutschland sinkt weiter: „2008 ging sie gegenüber dem Vorjahr weiter um fast 10.000 Fälle zurück“, so Dr. Ernst Bruckenberger, Autor des heute auf der Herbsttagung der Deutschen Kardiologengesellschaft (DGK) präsentierten aktuellen Herzberichts. „Seit 2005 sehen wir einen deutlichen Rückgang von mehr als fünf Prozent.“

Der Deutsche Herzbericht analysiert jährlich die Verbreitung und Sterblichkeit aufgrund von ausgewählten Herzerkrankungen anhand der offiziellen Daten aus Totenscheinen in den einzelnen Bundesländern und Kreisen, und gibt Auskunft über Angebote und Leistungen der Herzmedizin. Der Herzbericht erscheint heute bereits zum 21. mal.

Mehr Tote durch Klappenkrankheiten, Rhythmusstörungen und Herzschwäche

Während die Zahl der Infarkt-bedingten Todesfälle kontinuierlich sinkt, steigt sie in Bezug auf andere Herzkrankheiten an: Die Sterblichkeit aufgrund von Klappenkrankheiten sowie Herzrhythmusstörungen ist seit 2005 um mehr als sechs Prozent, die von Herzinsuffizienz um mehr als vier Prozent gestiegen. „Auch wenn die Interpretation der Ursachen schwierig ist, lässt sich anhand dieser Zahlen vermuten, dass die Erfolge in der Behandlung von Herzinfarkten Auswirkungen auf Krankheiten wie Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen im weiteren Verlauf haben“, kommentiert Prof. Dr. Michael Böhm, Präsident der DGK, die aktuellen Daten.

Die neuen Bundesländer holen auf

„Nach der Wiedervereinigung gab es in den neuen Bundesländern bei wesentlichen Leistungen der Kardiologie und Herzchirurgie erheblichen Nachholbedarf, der ist inzwischen aber gedeckt“, sagt Bruckenberger. Klar benachteiligt ist, laut Herzbericht, hingegen der deutsche Osten nach wie vor bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit. Die Ursachen für diese Unterschiede seien bisher nicht klar. „Aufgrund fehlender Daten, die auch nicht leicht erhebbar sind, lassen sich ursächliche Zusammenhänge zwischen Sterblichkeit und Faktoren wie Versorgungslage, Notfallsystem, Risikoprofil oder Sozialstatus nicht belegen“, sagt DGK-Präsident Böhm.

Leichte Zuwächse bei Herzoperationen – Schonendere Eingriffe

Nur leichte Steigerungen gab es bei der Zahl der Herzoperationen, zeigt der aktuelle Herzbericht: „In den 80 herzchirurgischen Zentren wurden im Jahr 2008 insgesamt 159.205 Herzoperationen durchgeführt, das sind um 2.000 Eingriffe mehr als 2007.“ Verantwortlich dafür waren vor allem Herzklappenoperationen und Operationen angeborener Herzfehler.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)