Hamburg. Da eine Entfernung der Gebärmutter zu psychischen Problemen führen kann, raten Ärzte inzwischen oft davon ab. Lässt sich eine Operation jedoch nicht verhindern, ist eine gute Vorbereitung auf den Eingriff nötig um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Die Entfernung der Gebärmutter ist noch immer einer der häufigsten operativen Eingriffe bei Frauen. Und viele Betroffene haben nicht nur Angst vor dem Eingriff selbst, sondern vor allem vor den Folgen für ihren Hormonhaushalt.
"Die Gebärmutter selbst ist zwar hormonell weitgehend inaktiv, aber ihre Entfernung kann sich psychosomatisch auswirken und dann ähnliche Symptome hervorrufen wie die Wechseljahre", sagt Christoph Keck, Gynäkologe am Endokrinologikum Hamburg. Das könne bei den betroffenen Frauen zu Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüchen, Konzentrationsstörungen oder Panikattacken führen.
Genug Bedenkzeit nötig
"Früher wurde die Hysterektomie eher unkritisch gesehen und war ein Standardeingriff", sagt Keck. Heute verstünden die Ärzte aber immer mehr, wie vielseitig die Bedeutung der Gebärmutter sei, und rieten nicht mehr leichtfertig zur Entnahme. "Denn für viele Frauen bedeutet der Verlust der Gebärmutter vor allem den Verlust der Fraulichkeit", sagt Keck.
Lasse sich ein operativer Eingriff nicht verhindern, dann müsse die Patientin sehr behutsam vorbereitet werden. "Der Eingriff und seine Folgen müssen erklärt und alle sinnvollen Alternativen besprochen werden", sagt Keck. "Außerdem muss der Patientin unbedingt genug Bedenkzeit gegeben werden."(dapd)