Berlin. . Kinder und Allergiker müssen sich besonders vor den Stichen von Wespen in Acht nehmen. Aber auch anderen Menschen können die Insekten gefährlich werden - wenn sie in die Lippe oder die Wangenschleimhaut stechen. Das kann lebensgefährlich sein.

Auch wenn der Sommer nicht in ganz Deutschland warm, trocken und sonnig ist, bringt er doch ein altbekanntes Problem mit sich: die Wespen. Sie schwirren um den Gartentisch, fliegen unbemerkt in Safttüten oder nehmen gleich mitten auf der Eiskugel platz. Und gerade Kinder geben nicht immer auf ihren Saft oder ihr Eis acht und werden dann schnell gestochen.

"Meist stechen die Wespen dann in die Zunge oder in den vorderen Mundbereich wie die Lippe oder die Wangenschleimhaut", sagt der Berliner Kinderarzt Ulrich Fegeler vom Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland.

Stich kann bedrohlich werden

Auch ohne eine allergische Reaktion könne ein solcher Stich bedrohlich werden, weil Hals oder Schlund anschwellen und die Atemwege blockieren könnten. "Die Therapie ist Kühlung und Schmerzlinderung und ich würde grundsätzlich eine Erste-Hilfe-Klinik oder einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen."

Auch Nasentropfen hätten eine abschwellende Wirkung und könnten theoretisch auch im Mund- und Rachenbereich helfen. Der Mediziner rät aber grundsätzlich zum Kühlen als Selbstmedikation. Wenn keine Eiswürfel zur Hand seien, reiche auch ein mit Wasser getränkter Lappen.

Bei einer allergischen Reaktion könne ein Wespen- oder Bienengiftallergie lebensbedrohliche Folgen haben, warnt der Kinderarzt. In kürzester Zeit könnten der Zungengrund und der Kehlkopf anschwellen und die Atemwege vollständig verlegen. "Hier hilft nur der schnellstmögliche Einsatz von Cortison (Anapen) und die stationäre Behandlung", sagt Fegeler. Eine bekannte Wespen- oder Bienengiftallergie könne durch eine Hyposensibilisierungsbehandlung deutlich gebessert werden. (dapd)