Köln. . Saufen bis sprichwörtlich der Arzt kommt. Nicht nur Jugendliche, sondern fast genau so viele Erwachsene müssen jährlich nach extremen Trinkgelagen ins Krankenhaus.
Das sogenannte Komasaufen ist nicht nur bei Jugendlichen ein Problem. In fast jeder Altersgruppe müssen Jahr für Jahr mehr Menschen wegen eines akuten Rausches medizinisch versorgt werden, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) am Freitag in Köln mitteilte. 2009 landeten 26.400 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Bei den Erwachsenen zwischen 40 und 50 waren es mit 25.000 fast ebenso viele.
Schätzungsweise 9,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 65 Jahren trinken den Angaben zufolge Alkohol in gesundheitlich riskanten Mengen, rund 1,3 Millionen werden als alkoholabhängig eingeschätzt. Täglich sterben in Deutschland rund 200 Menschen an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs.
Der wöchentliche Vollrausch
Kinder und Jugendliche sind besonders durch Alkohol gefährdet. Je früher sie mit dem Alkoholtrinken beginnen, desto größer ist die Gefahr einer gesundheitlichen Schädigung, weil sich ihr Körper noch in der Entwicklung befindet. Darüber hinaus steigt das Risiko einer späteren Abhängigkeit. Laut einer aktuellen BZgA-Studie greifen aber noch immer 13 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen mindestens einmal wöchentlich zu alkoholischen Getränken. Knapp 17 Prozent lassen sich nach eigenen Angaben mindestens einmal im Monat bis zum Rausch volllaufen.
Anlässlich des Weltdrogentages am Sonntag (26. Juni) raten die Experten zu einem verantwortungsvollen Alkoholkonsum. Alkohol ist ein Zellgift, das fast alle Organe im Körper schädigen und zum Beispiel Herzmuskel- und Krebserkrankungen verursachen kann. Schon geringe Alkoholmengen können auf Dauer zu Gesundheitsschäden führen. Frauen sollten deshalb nicht mehr als ein kleines Glas Bier am Tag trinken, Männer nicht mehr als zwei Gläser. (afp/dapd)