Dorsten. .

Alkohol ist und bleibt die „Droge Nummer eins“ in der Suchtberatung und -behandlung der Caritasverbände Dorsten und Haltern. Kontinuierlich sind die Zahlen in den letzten Jahren gestiegen, auf 89,9% im letzten. Insgesamt 790 Menschen wurden im letzten Jahr beraten, 406 blieben zur längerfristigen Behandlung.

Auffällig dabei ist, berichteten Christa Trzaska vom Dorstener und Kirstin Damm vom Halterner Team bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2010, dass der Anteil der Frauen bei den Alkoholkranken gestiegen ist. Die Regel ist ein Drittel Frauen, in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen sind die Frauen mit 45% (2009: 38%) vertreten. Unter ihnen sind übrigens viele Akademikerinnen und Frauen in Führungspositionen. Auch bei den ganz Jungen (10-20 Jahre) und den über 60-Jährigen sind mit über 40% immer mehr Mädchen und Frauen betroffen. „Diesen Trend beobachten wir bundesweit“, erklärt Christa Trzaska.

Seit 1987 hat sich die Zahl der Klienten in der Suchtberatung mehr als verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter allerdings ist gleich geblieben. Aufgefangen wird dies durch enge Kooperation beispielsweise mit den Selbsthilfegruppen und Krankenhäusern, wo es regelmäßige Sprechstunden und Gruppentreffen gibt. Neuer Kooperationspartner sind die Argen, seit eine Suchtberatung für Arbeitssuchende nach SGB II vorgeschrieben ist.

Vor besonderen Schwierigkeit stehen die Berater bei den ganz jungen Klienten, die oft schon schwer geschädigt vom Alkohol sind und keinerlei Perspektiven mehr haben. „Hier haben wir nur wenige Angebote, die sie auffangen können“, erklärt Christa Trzaska.

Steigende Zahlen gibt es auch in der ambulanten Rehabilitation, die die Suchtberatung Dorsten und Haltern seit 1993 durchführt, weil die Rentenversicherungsträger immer weniger stationäre Kuren genehmigen.