Essen. . Warum Früherkennung wichtig ist und welche Therapien Hilfe versprechen: Fragen und Antworten zum Thema Alzheimer.

Die Krankheit verläuft in Schüben. Am Ende ist der Mensch oft auf ständige Hilfe angewiesen. Alzheimer, dieser kaum aufzuhaltende Verfall der geistigen Kraft, ist Ursache für großes Leid – für Betrof­fene wie für ihre Angehörigen. Petra Koruhn beantwortet Fragen:

Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische Krankheit. Es bilden sich Eiweiß- Ablagerungen, sogenannte Amyloid-Placques, zwischen den Nervenzellen und faserförmig verklumpte Eiweiße innerhalb der Zellen. Benannt ist die Krankheit nach dem Münchner Neurologen Alois Alzheimer, der 1906 erstmals die charakteristischen Ver­änderungen im Gehirn einer Patientin beschrieben hat.

Was ist der Unterschied ­zwischen Alzheimer und Demenz?

Demenz ist der Überbegriff. Experten schätzen, dass Alzheimer mit zwei Dritteln aller Fälle den Hauptteil der von Demenz Betroffenen ausmacht. „Demenz“ (lat. „dementia“, „ohne Verstand“).

In Deutschland sind heute bereits rund 1,3 bis 1,6 Millionen Menschen betroffen. Für das Jahr 2030 rechnet man mit bis zu 2,5 Millionen Kranken.

Wie macht sich Alzheimer bemerkbar?

Vergesslichkeit ist ein ­Zeichen. Allerdings gilt es als normal, ab und zu den Haustürschlüssel zu verlegen. Auch massive Wortfindungsstörungen gehören dazu wie auch der Verlust des Kurzzeit-Gedächtnisses. Hinzu kommen Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit und Depression.

Die Krankheit verläuft in Schüben und kann dazu führen, dass der Mensch komplett desorientiert ist und Hilfe rund um die Uhr benötigt.

Früherkennung ist wichtig!

Wann muss man sich Sorgen machen?

Wenn der Schlüssel plötzlich im Kühlschrank liegt oder wenn man vergisst, die Dinge des Alltags zu erledigen.

Wie diagnostiziert man ­Alzheimer?

Der Arzt – meist der Neurologe – erkennt die Krankheit meist mit einfachen Untersuchungen und mit einem speziellen Fragebogen.

Alzheimer gilt als nicht ­heilbar. Welchen Sinn hat die Früherkennung?

Sie ist wichtig, weil körperliche Aktivität und Gedächtnistraining die Erkrankung verlangsamen können – aber eben nur in Frühstadien. Auch bestimmte Medikamente wirken besser, wenn sie früh genug eingenommen werden.

Welche Therapien versprechen den größten Nutzen?

Man weiß, dass der Neurotransmitter Glutamat Zweidrittel der Nervenzellen steuert. Dieser Botenstoff ist erhöht bei Alzheimer-Patienten. Medikamente bremsen den Krankheitsverlauf ab.

Eine der größten Hoff­nungen ist die Impfung.

Göttinger Forscher haben mit einer Art Impfung einen neuen Behandlungsansatz entwickelt, mit dem der Verlauf von Alzheimer-Erkrankungen bei Mäusen gestoppt werden konnte. Die Ergeb­nisse können auf den ­Menschen übertragen werden. Im besten Fall steht der Antikörper schon in einem Jahr zur Verfügung.