Osnabrück. .
Viele meist ältere Diabetiker müssen künftig womöglich tiefer in die Tasche greifen. Grund: Der Bundesausschusses für Gesundheitsfragen, die Kostenübernahme für Diabetiker-Teststreifen einzuschränken.
Fast fünf Millionen vorrangig ältere Diabetiker müssen künftig womöglich tiefer in die Tasche greifen. Grund ist eine Vorlage des Gemeinsamen Bundesausschusses für Gesundheitsfragen (G-BA), die Kostenübernahme für Diabetiker-Teststreifen einzuschränken. So sollen Patienten mit Typ-2-Diabetes, die nicht Insulin spritzen, Teststreifen für die Blutzuckermessung nicht mehr von der Krankenkasse erstattet bekommen.
„Durch die Beschlussvorlage des G-BA werde jetzt die rechtliche Grundlage für eine weitergehende Verordnungseinschränkung, die eines Ausschlusses, geschaffen“, warnte der Vorsitzende des Deutschen Diabetikerbundes, Dieter Möhler, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe). Das vielfach von den Diabetikern eingeforderte Selbstmanagement und die Beherrschung der Krankheit würden dadurch unmöglich gemacht. Gerade für Senioren seien die Selbsttests jedoch sehr wichtig, weil sie sich durch die Messungen sicherer fühlen. Andernfalls drohe älteren Diabetikern, die sich die Tests nicht mehr leisten könnten, die Isolation. Sie würden sich „lieber zurückziehen, als sich außerhalb in Gefährdungssituationen zu begeben“.
Jährlich werden bundesweit 1,2 Milliarden Euro mit Blutzucker-Teststreifen umgesetzt. 900 Millionen Euro davon werden als Kassen-Leistung abgerechnet. Eine Packung mit 50 Teststreifen kostet gut 30 Euro. (dapd)