Schmalkalden.

Blendend weiße Zähne sind das Markenzeichen vieler Hollywoodstars. Wer nicht von Natur aus damit gesegnet ist, kann mit dem sogenannten Bleaching nachhelfen. Doch das ist nicht ungefährlich.

Blendend weiße Zähne sind das Markenzeichen vieler Hollywoodstars. Bleaching-Verfahren, durch die das Gebiss für einige Zeit aufgehellt werden kann, haben jedoch längst auch hierzulande Einzug gehalten. „Infrage kommt eine solche Behandlung sowohl bei Verfärbungen des Zahnschmelzes, die durch Lebensmittel hervorgerufen wurden, als auch bei Zähnen, die von Natur aus einige Nuancen dunkler sind“, sagt Kerstin Blaschke, Vorstandsmitglied im Freien Verband Deutscher Zahnärzte. Verbraucher haben die Wahl zwischen dem Bleaching in der Praxis und dem Home-Bleaching, bei dem der Patient die Behandlung nach Anweisung des Zahnarztes zu Hause durchführt.

Präparate aus der Drogerie

Neben den professionellen Möglichkeiten sind auch Bleaching-Präparate in der Drogerie erhältlich. Von diesen rät die Zahnärztin aus dem thüringischen Schmalkalden allerdings ab: Sie enthielten die bleichenden Substanzen in deutlich geringerer Dosierung, weshalb die Prozedur diverse Male wiederholt werden müsse. „Zudem kann das Zahnfleisch bei Anwendungsfehlern gereizt werden oder das Ergebnis fleckig ausfallen - dann sieht das Gebiss schlimmer aus als vorher.“

Schwangere sollten auf die Behandlung verzichten. (Bild: Imago)
Schwangere sollten auf die Behandlung verzichten. (Bild: Imago) © imago stock&people

Beim Zahnarzt sei die Behandlung zwar teurer, wobei die Kosten unter anderem von der Zahl zu bleichender Zähne abhingen, dafür habe man den Prozess aber besser unter Kontrolle. „Was viele Patienten bei der Selbstbehandlung zudem nicht bedenken: Kronen, Brücken und sonstige Füllungen können nicht mitgebleicht werden, sondern müssen im Anschluss vom Zahnarzt gesondert getauscht werden.“ Durch die fehlende vorherige Diagnostik fänden auch wichtige Vorbehandlungen wie die Kariesentfernung oder eine Wurzelbehandlung oft nicht statt.

Zahnschmelz sollte intakt sein

Und noch ein Punkt sollte in jedem Fall vor dem Bleaching abgeklärt werden: Füllungen müssten noch fest und dicht sitzen und der Zahnschmelz müsse möglichst intakt sein. „Andernfalls kann eine starke Überempfindlichkeit gegen Süßes und Saures oder Kälte die Folge sein“, erklärt Kerstin Blaschke. Sie trete bei Praxisbehandlungen seltener auf, da der Zahnarzt abschließend remineralisierende und schützende Gels auftrage. „Auch das Zahnfleisch sollte gesund sein. Da es während einer Schwangerschaft sensibler reagiert und Entzündungen vermehrt auftreten können, sollten Schwangere generell auf eine Bleachingbehandlung verzichten“, ergänzt die Zahnärztin. (dapd)