Bad Fallingbostel.

Wer eine Verfärbung der Zunge bemerkt, sollte zum Arzt gehen. Denn das kann ein Anzeichen auf viele Krankheiten wie Mundpilz oder Syphilis sein.

Wer unter dauerhaften Verfärbungen der Zunge oder einem anhaltenden pelzigen Gefühl leidet, sollte unbedingt zum Zahn- oder den Hausarzt gehen, empfiehlt der Zahnarzt Julius Beischer von der Zahnärztekammer Niedersachsen. Denn ein solcher Zungenbelag sei manchmal auch Hinweis auf eine Erkrankung. „In diesem Fall muss natürlich diese Grunderkrankung therapiert werden.“

Zungenbelag kann durch Krankheit verursacht werden

Für einen weißen Zungenbelag sei häufig ein Mundpilz verantwortlich, erklärt Beischer. Weitere Ursachen unangenehmer Verfärbungen seien verschiedene Zahn- und Zahnfleischkrankheiten. „Auch sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis sind mitunter schuld an einem Zungenbelag.“ Und durch die Infektionskrankheit Scharlach entstehe eine rötliche Himbeerzunge.

Keine Zungenbürste nutzen

Auf eine Zungenbürste sollte generell verzichten werden, so Beischer. Das Bürsten könne zu Verhornungen auf der Zunge führen oder sogar die Geschmacksknospen beschädigen. „Die Zunge kann sich selbst reinigen. Ein Schrubben, beispielsweise nach den Mahlzeiten, bringt gar nichts“, betont der Mediziner.

Die schwarze Haarzunge ist ungefährlich

„Eine angeborene Veränderung der Zunge ist die sogenannte Landkartenzunge“, erklärt Beischer weiter. Ähnlich wie auf einer Landkarte finden sich hier dauerhaft rote oder grau-gelbliche Flecken. „Das ist aber vollkommen harmlos und bedarf keiner Therapie.“ Das gelte auch für die schwarze Haarzunge: „Hier sind die Zungenpapillen vergrößert.“ Die Ursache dieser seltenen Veränderung sei unbekannt, möglicherweise sei das Tabakrauchen schuld.

„Medikamente können ebenfalls Verfärbungen auf der Zunge verursachen. Diese bilden sich aber ganz von alleine wieder zurück“, erklärt der Experte. Manche Menschen reagieren darüber hinaus auf Früchte empfindlich. Wer beispielsweise nach dem Essen von Erdbeeren, einen Belag auf der Zunge hat, sollte das Obst künfitg meiden. (ddp)