Hamburg. .
Fahrradfahren schädigt nicht die Manneskraft, sagen Urologen. Wer jedoch ungünstig sitzt, kann einen Nerv abklemmen. Die Folge: Schmerzen. Wichtig ist daher den richtigen Sattel zu wählen.
Dieses Gerücht beschäftigt die Männerwelt seit Jahren: Macht Fahrradfahren impotent? „Die Antwort ist ein klares Nein“, sagt der Hamburger Urologe Professor Christian Wülfing. „Selbst wer täglich 20 Kilometer zum Arbeitsplatz radelt und wieder zurück, wird keinen bleibenden Schaden davontragen.“ Zumindest solange er keinen Unfall baue, denn dann könnten durch den Sattel oder die Fahrradstange natürlich sehr wohl Verletzungen auftreten, die eine Impotenz zur Folge haben.
Ursachen der sogenannten erektilen Dysfunktion sind eher:
• Durchblutungsstörungen
• Entzündungen von Hoden oder Prostata
• Hormonstörungen
• Stress und Leistungsdruck
• Depressionen
• Alkohol und Zigarettenkonsum
• Operationen im Bauchraum
Nervenreizung beim Fahrradfahren
Was beim Fahrradfahren jedoch vorkommen kann, sei das sogenannte Alcocksyndrom. Unter dieser Bezeichnung wird die schmerzhafte Reizung eines im Beckenboden befindlichen Nervs verstanden, des Nervus pudendus. „Dabei spielt jedoch nicht generell die Härte oder die Ausrichtung des Sattels eine Rolle, sondern die Ursachen sind ganz individuell“, sagt der Chefarzt der Urologie an der Asklepios Klinik Altona. Die Betroffenen müssten einfach ausprobieren, mit welchem Sattel und welcher Sitzposition sie am besten zurechtkommen. „Trotz der Schmerzen sind im Übrigen auch hier keine bleibenden Schäden zu erwarten.“ (dapd)