London. .

Geringe Mengen Elektrizität können offenbar das Gedächtnis auf Trab bringen - so kann Gleichstrom eine Rechenschwäche erheblich verbessern. Menschen mit Demenz könnten von dem neuen Verfahren profitieren.

Mit der sogenannten transkraniellen Gleichstromstimulation (TDCS) verbesserten englische Forscher die mathematische Leistung von Probanden. Diese Anregung hielt bei manchen Probanden bis zu sechs Monate an. „Das macht jemanden nicht zu einem Einstein, aber es könnte manchen Menschen helfen, besser mit Zahlen umzugehen“, sagt Studienleiter Roi Cohen Kadosh von der Universität Oxford.

Schläfenlappen für mathematische Fähigkeiten verantwortlich

Bei dem schmerzfreien Verfahren werden durch am Schädel angebrachte Elektroden geringe Mengen Elektrizität in bestimmte Hirnregionen geleitet. In der Studie stimulierten die Psychologen den Schläfenlappen der Probanden - also jenes Areal, das an der Verarbeitung von Zahlen beteiligt ist. Die 15 gesunden Studenten sollten sich an mehreren Tagen Symbole einprägen, die sie vorher noch nie gesehen hatten.

Die Gleichstromstimulation besserte die Lernfähigkeit, wobei der Effekt teilweise sechs Monate anhielt, so die Forscher. Dies könne in der Zukunft möglicherweise Menschen mit Rechenschwäche wie etwa der Dyskalkulie helfen, hoffen die Wissenschaftler. Zudem könnten möglicherweise auch Menschen nach einem Schlaganfall oder Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa Demenz von dem Verfahren profitieren. (dapd)