Essen. Laut der Weltgesundheitsorganisation zählt Osteoporose zu den häufigsten Erkrankungen weltweit und entwickelt sich damit zur immer mehr zur Volkskrankheit. Vierzig Prozent der Frauen über 50 Jahre erleiden heute aufgrund einer Osteoporose Knochenbrüche, Tendenz steigend.

Die Osteoporose hält traurige Rekorde: Sie ist die häufigste Erkrankung weltweit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine von drei Frauen und einer von fünf Männern von dem chronischem Leiden betroffen. Es führt zur Verringerung der Knochenmasse und zur Abnahme der Knochenfestigkeit. Schmerzhafte Knochenbrüche sind häufig die Folge.

Brüche ohne große Krafteinwirkung: Alarmsignal für Osteoporose

Da sie am Anfang kaum Beschwerden verursacht, wird die Krankheit meist erst nach Knochenbrüchen erkannt. Deshalb sind Brüche, die aufgrund eines leichten Sturzes entstehen, ein Alarmsignal. Typischerweise sind Körperstellen, wie die Wirbelsäule, der Ober- und Unterarm und der Oberschenkelhals betroffen.

Besonders Wirbelkörperbrüche sind tückisch, weil sie oft keine Schmerzen verursachen und damit erst spät bemerkt werden. „Diesen schleichenden Bruch erkennt man daran, dass der Patient um mehrere Zentimeter schrumpft“, sagt Dr. Tanja Kostuj, Oberärztin in der Unfallchirurgie am Knappschaftskrankenhaus Bochum. „Außerdem kommt es oft zum Rundrücken.“ Einen akuten Wirbelkörperbruch spürt man dagegen durch starke Rückenschmerzen, ähnlich einem Hexenschuss, schnell.

Eine Ursache ist Mangelernährung

In der Kindheit und Jugend werden die Knochen gefestigt. „In dieser Zeit kann auch schon der Grundstein für die Osteoporose gelegt werden“, erklärt Kostuj. Ursache ist eine Unterversorgung des Minerals Calcium, die beispielsweise bei Mangelernährung entsteht. „Das sehen wir heute an vielen Patienten “, so die Expertin. „Sie litten im Krieg an Hunger und Unterernährung, weshalb sie heute anfälliger für eine Osteoporose sind.“

Es gibt aber auch noch weitere Risikofaktoren, wie eine erbliche Vorbelastung, Rauchen, wenig Bewegung und Übergewicht.

Wie wird die Osteoporose festgestellt?

Wird eine Osteoporose vermutet, setzt sich die Diagnose aus folgenden Schritten zusammen:

  • Arzt-Patientengespräch (die sogenannte Anamnese)
  • Klinische Untersuchung , wie beispielsweise die Bestimmung der Körpergröße und des Gewichtes, einem Sturzgefährdungstest, Muskelkraft und Wirbelverformungen
  • Bei Verdacht auf Wirbelkörperbrüche ein Wirbelsäulenröntgung
  • Knochendichtemessung, bei der der Mineralgehalt der Knochen mittels Röntgentechnik bestimmt wird (Man bezeichnet sie auch als DEXA-Messung)
  • Laboruntersuchung zum Knochenstoffwechsel

Laut Kostoj ist eine Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung einer Osteoporoseerkrankung nicht geeignet. Sie kann nur Aussagen über die Knochenqualität machen, die eventuell die Bruchfestigkeit beeinflusst, aber keine Osteoporose sichtbar machen.

Calcium gegen Osteoporose

Vor allem eine calciumreiche Ernährung ist wichtig, um Osteoporose zu vermeiden. „Bekommt der Körper nicht genug von dem lebenswichtigen Mineral, baut er Knochen ab“, sagt Kostuj. Der Richtwert liegt zwischen einem bis eineinhalb Gramm am Tag. Unter normalen Bedingungen wird dieser durch Milch, grünes Gemüse und Mineralwasser gedeckt.

Vitamin D fordert außerdem die Calciumaufnahme. Besonders viel davon steckt in Seefisch und Champignons. Aber auch Sonne kann den Körper mit dem Vitamin versorgen, denn die Sonnenstrahlen regen die körpereigene Vitamin D Produktion an.

Trotz Osteoporose: viel bewegen!

Wer denkt, mit Osteoporose sollte man sich vor allem schonen, der irrt. Denn Bewegung kann der Osteoporose entgegenwirken. Durch Belastung, werden die Knochen angeregt und fester. Für Osteoporose-Patienten gibt es spezielle Sportgruppen und Physiotherapien, die sich besonders nach ihren Bedürfnissen richten.

Bewegung hat auch noch einen zweiten Pluspunkt: Sie schult den Bewegungsapparat und den Gleichgewichtssinn, was Stürzen vorbeugen kann.

Weitere Informationen zum Thema Osteoporose finden Sie bei folgenden Selbsthilfegruppen.