Essen. Unser Autor ist eine Grüffelo-Gestalt - zumindest in den Augen seiner Neffen und Nichten. Dabei ist doch jemand anderes viel furchterregender.
Wer ist dieser Mann mit schrecklichem Maul und schrecklichen Griffeln, um Kinder zu hauen? Mit klobiger Brille, kratzigen Stoppeln, in Übergröße trägt er die Socken. Mit trägen Augen, einer Nase sooo dick und einer dunklen Stimme – ganz sicher nicht schick. Oh Schreck, oh Graus, ich fürcht‘ mich so, da ist er wieder, der Onkel Gorgo!
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Ja, ich bin eine Grüffelo-Gestalt. Zumindest in den Augen meiner Neffen und Nichten. In ihren kleinen Köpfen dürften sich Reime wie die obigen zusammensetzen, sobald sie ihren grausigen „Onkel Gorgo“ erblicken. Meine Nichte war es, die mir diesen für Sprachanfänger wie gemachten und eigentlich ziemlich knuffigen Spitznamen verpasste. Sollte jemand so heißen, vor dem man sich am liebsten verstecken, den man nur von Ferne sehen möchte?
Die Intrige einer Maus
Ich erinnere mich noch gut, dass ich schon in der Oberstufe gut konnte mit kleineren Kindern. Dann bekam ich als erster ein eigenes Kind. Und ein zweites. Ich dachte, auch die anderen Kinder würden mich automatisch lieben, als die anderen in der Familie auch anfingen mit dem Nachwuchs. Weit gefehlt. Ich scheine irgendwann etwas Grausiges an mir entwickelt zu haben. Vielleicht erzählt aber auch nur irgendeine flinke Maus böse Geschichten über mich. Eben so wie beim „Grüffelo“.
Ich habe die Theorie, dass es meine Frau sein könnte. Sie ist zwar viel, viel beliebter bei den Neffen und Nichten als ich, gilt sogar als „beste Tanti der Welt“. Weil sie die Kinder mit überschwänglichen Knutschkuschelattacken übersät. Weil sie die Kleinen verwöhnt, wo sie kann. Aber es gibt da einen einzigen Neffen, der würde mit mir sogar allein im Wald umherspazieren. Wir verstehen uns ganz gut. Meine Frau ist sogar ein bisschen neidisch auf unsere Beziehung. Da liegt es doch nahe, dass sie aus ihrer Lieblingskindergeschichte gelernt hat und überall erzählt, wie gruselig der grüffelogleiche Gorgo ist!
Die Kinder sollten vorsichtig sein. Denn in Teil zwei vom Grüffelo heißt es bekanntlich: „Geh nie dort ins Dunkel, wo die Bäume sind! Dann kommst du nie wieder raus. Denn dort holt dich die fiese Tanti-Maus.“