Werdohl. Schiefertafel und Griffel neben dem Computer mit Touchscreen, bequeme Sitzecke mit moderner Videostation neben altem Werkzeug und Ahe-hammer-Modell, dazu kurze, aber informative Texte zur Geschichte und anschauliche Abbildungen – das Stadtmuseum im Bahnhof kommt multimedial daher.
„Es hat eine eigene Dynamik in der Ausstellung“, stellte Bürgermeister Siegfried Griebsch fest. Die kommt gut an bei den Besuchern. Das zeigte sich schon gestern am Eröffnungstag. Manch einer konnte sich kaum losreißen von den zum Ausprobieren einladenden Ausstellungsstücken, um rechtzeitig zur offiziellen Einweihung in die erste Etage hochzusteigen. Dort begrüßte Heiner Burkhardt, Vorsitzender des Heimatvereins, die vielen Gäste, unter ihnen zahlreiche Politiker von Landes- und Kreisebene.
Er lenkte den Blick auf die zahlreichen Neuheiten im Museum wie das funktionsfähige Ahe-Hammer-Modell, den Zeppelin unter der Decke oder vor allem die Darstellung der Zeit nach 1945, in der zunächst die Flüchtlinge aus dem Osten, später dann die Gastarbeiter eine große Rolle spielen. Sie ergänzen perfekt den alten Bestand des Museums, der in den neuen Räumen deutlich lebendiger gestaltet präsentiert wird. Burkhardt dankte den Sponsoren und dem Team aus Ehrenamtlichen und Fachkräften für dieses überzeugende Ergebnis. „Es ist wichtig, dass wir vor allem die Jüngeren für das Thema Heimat begeistern“, nannte er ein Hauptziel.
Lebendige Ausstellung lädt zum Ausprobieren und Mitmachen ein
Mit dem lebendigen Museum sollte das zu schaffen sein, meinte auch Landrat Thomas Gemke. „Alle Achtung vor dem, was hier gemacht worden ist“, lobte er das große Engagement aller Beteiligten: „Das ist über Werdohl hinaus vorzeigbar.“
„Das Museum wird die Stadt bereichern“, ist sich Bürgermeister Siegfried Griebsch sicher. Im Nachhinein sei es ein Glücksfall, dass das Stadtarchiv vom Kreis zurückgenommen werden musste: „Mit dem Museum zusammen ist hier das Gedächtnis der Stadt vereint.“ Der alte Bahnhof sei zur guten Wohnstube Werdohls geworden und habe sich seit März zu einem echten Treffpunkt entwickelt.
Daran soll in Zukunft weiter gearbeitet werden. Das Museum bleibt lebendig. Dafür werden schon allein wechselnde Ausstellungsstücke sorgen. Da gibt es bei jedem Besuch etwas Neues zu entdecken.